Im Projekt „ReSpan“ werden alte Möbel oder Bauteile zunächst zerkleinert. Anschließend behandelt ein eigens entwickeltes Recyclingagenz die Holzspanstoffe. Dabei wird der ursprüngliche Harzklebstoff teilweise gelöst und gezielt reaktiviert. Rund 95 % des Recyclingagenzes können zurückgewonnen und mehrfach genutzt werden. Das Ergebnis: eine Recyclingmasse, die auf herkömmlichen Anlagen zu neuen, formstabilen Spanplatten verarbeitet werden kann. Die Praxistauglichkeit wurde bereits durch die Fertigung eines Möbeldemonstrators durch System 180 gezeigt.
Partner für industrielle Umsetzung gesucht
Fertigung und Montage von Bauteilen aus recycelten Werkstoffplatten zur Herstellung eines Demonstrators. © System 180 GmbH / Clemens Richter
Das Verfahren eignet sich für die Herstellung von Möbeln und Bauholzwerkstoffen. Francesco Coccia von System 180 betont: „Für uns eröffnet das Verfahren neue Wege, nachhaltiges Design mit funktionaler Qualität zu verbinden.“ Um den industriellen Einsatz voranzutreiben, sucht das Konsortium gezielt Sortierer, Recycler, Harzproduzenten, Holzverarbeiter und Möbelbauer als Partner.
Dr. Mathias Köhler vom Fraunhofer IAP fasst zusammen: „Was bisher als Reststoff galt, kann künftig ein wertvoller Rohstoff sein – und das ganz ohne Neumaterial.“ Dr. Andreas Schütte von der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ergänzt: „Materialkreisläufe im Holzbau zu etablieren, reduziert den Bedarf an Frischholz und schont die Ressourcen nachhaltig.“
Quelle: Frauenhofer IAP