Lagebericht Holzbau Deutschland

Ein Artikel von Birgit Gruber | 08.05.2020 - 12:00
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Peter Aicher, Vorsitzender Holzbau Deutschland © Holzbau Deutschland

Die Diskussion um den Klimawandel und der wachsende Bedarf an Wohnraum haben den Holzbau im vergangenen Jahr immer häufiger in den Fokus von Planern, Architekten und Bauherren gerückt. Das gestiegene Interesse am Holzbau schlägt sich auch in den Branchenzahlen nieder: Der Umsatz der Betriebe wuchs 2019 gegenüber dem Vorjahr um 7 %, die Zahl der Beschäftigten ist von rund 68.000 auf rund 70.000 gestiegen und die Holzbauquote ist sowohl im Wohnbau (Neubau) als auch im Nichtwohnbau (Neubau) weiter gewachsen.

Keine Corona-Panik auf den Baustellen

Die Zufriedenheit im Gewerbe spiegelt sich auch in der Konjunkturumfrage von Holzbau Deutschland wider, an der knapp 370 Unternehmer teilnahmen. Deren Auftragsbestand betrug zu Jahresanfang bereits durchschnittlich 17 Wochen (2019: 15 Wochen). Daran hat auch die gegenwärtige Ausnahmesituation nicht viel geändert: Nach jüngsten Informationen gehen die meisten Betriebe ohne nennenswerte Einschränkungen ihrer Arbeit nach. Auch verfallen die Bauherren nicht in Panik und reagieren mit Bauvertragskündigungen.

Entgegen dem Trend: + 9 % bei Nichtwohngebäuden in Holz

Wie sich der Umsatz heuer entwickeln wird, steht laut Holzbau Deutschland buchstäblich in den Sternen. Ungeachtet der gegenwärtigen Situation sind die Lageberichtverfasser bis Anfang März von einem weiteren Umsatzanstieg um 5 % ausgegangen. Der Wert stützt sich auch auf die verhaltene Zuversicht der Unternehmer aus der Konjunkturumfrage. In Anbetracht der gegenwärtigen Lage wird jedoch eine Nullrunde prognostiziert. Während bei der Bautätigkeit 2019 die Anzahl aller Wohngebäude weiterhin zunahm (+1,3 %), nehmen die Nichtwohngebäude erstmals seit 2017 leicht ab (–0,4 %). Anders entwickelt sich die Anzahl der Gebäude in Holzbauweise. Es wurden 6,6 % mehr Wohn- und sogar 9,1 % mehr Nichtwohngebäude in Holzbauweise genehmigt. Die Unternehmer setzen dabei vorrangig auf Bestandsbau und energetische Modernisierung. Aber auch beim Neubau und Zweckbau zeigt man sich zuversichtlich. Langwierige und bürokratische Genehmigungsverfahren stehen seit dem Lagebericht 2015 auf Platz 1 der Top-Erfolgshindernisse.

Quelle: Holzbau Deutschland