Dauerhaftigkeit von Holzterrassen

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 05.07.2023 - 10:43
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© Florian Lierzer

Am 16. Juni feierten die Verantwortlichen den Terrassen-Garten mit einem gelungenen Sommerfest. Wir stehen hier auf den Brettern, die uns die Welt bedeuten“, begrüßte Heinrich Sigmund, Geschäftsführer des Fachverbandes der Holzindustrie, die Gäste des Sommerfestes auf „Der Garten Tulln“. So hochgreifend das klingen mag, so wichtig ist innerhalb der Organisation die 300 m2-große Ausstellungsfläche. Seit 2010 erforschte die Holzforschung Austria (HFA) anhand von 74 Versuchsfeldern verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten, Holzarten und Oberflächenstrukturen bezüglich ihrer Dauerhaftigkeit. Die jahrelang gewonnenen Erkenntnisse werden nun am selben Gelände der Landesgartenschau in Tulln auf fünf Schautafeln präsentiert. Der Wert für die Besucher ist ganz klar die Antwort auf folgende Frage: Wie konstruiere ich meine Terrasse so, dass sie möglichst lange hält? „Wir haben die wichtigsten Infos, stark reduziert, auf Schautafeln zusammengefasst“, erklärte Florian Tscherne von der HFA, der das Projekt mit Kollegin Claudia Koch maßgeblich betreut hat. Und nicht nur die Schautafeln und die darauf präsentierten wertvollen Erkenntnisse, sondern auch die architektonische Gestaltung der Fläche durch Nana Architektur und Backraum Architektur, laden zum längeren Verweilen ein.

Hölzer aus verlässlicher Quelle

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Holz als ideales Material für die Terrasse: als weiches Material, angenehm auf Füßen und auch (Kinder-)Händen. Um Dauerhaftigkeit garantieren zu können, ist die richtige Montage unabdingbar. In Tulln kann man sich schlaumachen, wie das funktioniert. © Florian Lierzer

Neben der Holzqualität und der zu beachtenden Dimensionen der Hölzer kam die entsprechende Wartung zur Sprache. „Es ist erstaunlich, was man mit Wasser und einer Handbürste bewirken kann“, erzählte Tscherne aus seiner Erfahrung und warnte: „Der Hochdruckreiniger ist eher mit Vorsicht zu genießen.“ Neben dem Engagement der HFA wird das Projekt von zahlreichen Wirtschaftspartnern getragen, maßgeblich auch Mitglieder des Verband der Europäischen Hobelindustrie (VEH). Die anwesenden Vertreter zeigten sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis der Schauterrasse und betonten die Wichtigkeit dieses Segments. „Dieses Projekt demonstriert, wie man heimische Hölzer, die aus verlässlicher Quelle stammen, verwenden kann“, konstatierte Franz Mühlbauer, Geschäftsführer Mühlbauer Holz. „Zudem ist für uns im Holzhandel das ‚Holz im Garten‘ zu einem wichtigen Umsatzfaktor geworden.“ VEH-Präsident Wolfgang Leitinger zeigte sich ebenfalls erfreut: „Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, gemeinsam mit ‚Der Garten Tulln‘ und der Unterstützung der HFA sowie unserer Sponsoren dieses Terrassenprojekt in massiver Lärche auszuführen.“

Und nicht nur sichtbar kam die Lärche zum Einsatz. Den geschwungenen Terrassensteg stützt „ein Rückgrat aus Lärchen-BSH in der Dimension von 20 mal 24 cm von ganz oben bis nach unten“, erklärte Georg Jeitler, Leiter der F&E-Abteilung des VEH-Mitglieds Hasslacher Norica Timber. Die Befestigungstechnik, die zum Teil bereits im Hasslacher-Werk eingesetzt wurde, stammt von Sihga, Ohlsdorf. Um die Schautafeln zu fertigen, betätigten sich auch HTL-Schüler aus Kuchl am Projekt.

Klares Statement für heimische Qualität

Das Endergebnis ist also ein klares Statement pro heimische Holzarten und gleichzeitig eine Leistungsschau der Holzindustrie. Dieses Projekt wird auch aus Mitteln des Waldfonds, einer Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert und im Rahmen des Programms Think.Wood der Österreichischen Holzinitiative durchgeführt. Noch bis 26. Oktober kann man täglich diesen und 69 weitere Gärten in Tulln besichtigen.


Verband der Europäischen Hobelindustrie (VEH)
Schwarzenbergplatz 4
1030 Wien
veuh.org