„Mit unserem neuen LVL-Werk im finnischen Äänekoski werden wir unsere Produktionskapazität um 50 % steigern können“, berichtete Laura Mattila, Vertriebsleiterin von Metsäs Kerto LVL, am Wood-Media-Day in Finnland. „Dem Furnierschichtholz gehört die Zukunft im Bauwesen. Die Produkteigenschaften in Kombination mit der Rohmaterialeffizienz sind bei LVL ungeschlagen“, so die Branchenexpertin weiter.
Mit den bestehenden Werken im finnischen Lohja und Punkaharju wird der künftige Output bei 440.000 m3/J liegen, 160.000 m3/J werden ab 2026 auf Äänekoski entfallen. Die Standortwahl des neuen 300-Mio. €-Werks erfolgte dabei keineswegs zufällig, denn durch den Betrieb eines Zellstoff- und Papierwerks sowie einer Pilotanlage zur Lignin-Veredelung in Kooperation mit Andritz ergeben sich hervorragende Synergien, die es möglich machen, sämtliche forstliche Biomasse zu hochwertigen Produkten zu veredeln.
Holzbau vor den Vorhang
Hendrik Söderström, verantwortlich für Sales und Marketing bei Metsä Wood, betonte in seiner Präsentation den hohen CO2-Ausstoß des europäischen Bausektors. Er rechnete weiter vor, dass Holz am Gesamtbauvolumen lediglich im mittleren einstelligen Prozentbereich anzusiedeln sei, wohingegen mehr als die Hälfte des Materialvolumens auf die konventionelle Stahlbetonbauweise entfalle.
„Mit Kerto LVL können wir den Einsatz erneuerbarer Baumaterialien in den Bereichen des Bauwesens erhöhen, in denen normalerweise emissionsintensivere Materialien verwendet werden“, erklärte Söderström und Jussi Björman, Business Development bei Metsä, ergänzte: „Es geht darum, Materialien so effizient wie möglich einzusetzen. LVL kann konventionelle Baustoffe in Bereichen ersetzen, wo andere Holzbauprodukte an ihre Grenzen stoßen oder in unverhältnismäßig großen Mengen eingesetzt werden müssten.“
Schnell, nachhaltig und effizient
Mit diesen Worten lassen sich nach den Metsä-Verantwortlichen die Vorteile von LVL zusammenfassen. Besonders beeindruckend: Ein baugleiches Projekt in den Niederlanden stellt den Einsatz von BSP und LVL direkt gegenüber.
Der Einsatzzweck und die Bruttogeschossfläche sind dieselben. Einziger Unterschied: Es wurde weniger als halb so viel Furnierschichtholz für den Bau benötigt als in einer typischen Wandanwendung.
Rohstofflager Stadt
Der geflügelte Begriff ist auch bei Metsä Wood weit oben auf der Agenda zu finden. Laut Björman gilt es hier unterschiedliche Wege zu verfolgen: „Das Leben danach ist heute mindestens genauso wichtig wie der aktuelle Einsatz und Zweck eines Gebäudes. Projekte müssen so geplant werden, dass sie wieder demontierbar sind und ihre Baustoffe wiederverwendet werden können. LVL eignet sich hierfür hervorragend. Darüber hinaus müssen wir lernen, wie wir dem derzeitigen Bestand neues Leben einhauchen und die verbauten Materialien wiederverwenden können.“
Vorfertigung wird weiterwachsen
Serielles Bauen und Modulfertigungen werden laut Metsä Wood in Zukunft stetig weiter an Bedeutung gewinnen. Die Geschwindigkeit und Qualität der standardisierten Bauweisen werden sich weiter durchsetzen – auch aufgrund fehlender Mitarbeiter auf den Baustellen.
„Unsere Träger, Platten und Rippen-Elemente aus Furnierschichtholz eignen sich hervorragend für den Einsatz in seriellen Produktionen. Auch in Holz-Beton-Hybriden werden unsere Produkte vermehrt eingesetzt. Es muss nicht immer alles aus Holz sein. Wenn wir durch hybrides Bauen die Betonwelt nachhaltiger gestalten können, ist dies ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, brachte es Björman auf den Punkt.
