„Holzbau hat noch viel Luft nach oben“

Ein Artikel von Birgit Gruber | 19.08.2021 - 09:41
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Geht es nach Max Hiegelsberger und Josef Frauscher, soll der Holzbau im urbanen Raum schnell Fuß fassen. © Land OÖ/Tina Gerstmair

Private Bauherren, Genossenschaften, Kommunen, Bauträger und die Öffentlichkeit für den Werkstoff Holz zu sensibilisieren sowie den vielfältigen Nutzen von Bauen mit Holz und die neuen Anwendungsmöglichkeiten des Holzbaus näherzubringen: So lautet das Ziel der laufenden Imagekampagne des Landes Oberösterreich gemeinsam mit der Holzbauinnung. „Wir wollen dabei aufzeigen, dass der uralte Bau- und Werkstoff Holz nicht nur ein unverzichtbarer Faktor in einer modernen Gesellschaft, sondern sogar ein Schlüsselelement zur Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft ist“, sind Landesrat Max Hiegelsberger und Landesinnungsmeister Josef Frauscher überzeugt. Das Ziel: In den nächsten fünf Jahren sollen 45 % aller Bauvorhaben in Oberösterreich in Holzbauweise erfolgen.

Holzbau in die Städte bringen

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Sieben Mietwohungen entstehen derzeit in der Linzer Mozartstrasse. Dafür wird das bestehende Ziegelgebäude in Holzbauweise aufgestockt.  © WK OÖ

Damit das gelingt, muss man beim klassischen Eigenheim genauso ansetzen wie bei städtischen Immobilien. Die notwendige thermische Sanierung kann in einem Zug gleich auch für einen Umbau samt Aufstockung genutzt werden. „Hier steckt noch deutlich mehr Potenzial drin“, ist Frauscher überzeugt: „Das geringe Gewicht und der hohe Vorfertigungsgrad von Holz sind hier nur zwei überzeugende Vorteile.“ In den ländlichen Regionen und der Landwirtschaft sei man hier bereits auf einem sehr guten Weg. Man müsse aber den Holzbau vermehrt in die Städte bringen. „Holzbau hat, also im wahrsten Sinn des Wortes, noch viel Luft nach oben“, ergänzt Hiegelsberger. Erste Vorzeigeprojekte in der Linzer Innenstadt, wo in kürzester Zeit nachhaltige Wohnungen entstehen, würden die großen Vorteile des heimischen Baustoffes aufzeigen. „Genau solche Projekte und aufgeschlossene Bauherren brauchen wir, dann öffnet sich für die heimische Holzproduktion ein großes Tor“, ist Hiegelsberger überzeugt.

Gesamte Wertschöpfungskette im Land

Das Land Oberösterreich ist für Bauvorhaben in Holzbauweise gut aufgestellt. Die im Holzsektor tätigen Unternehmen sind wichtige Arbeitgeber und Fundamente der wirtschaftlich gesunden, ländlichen Regionen. Bei Bauten mit Holz verbleibe somit praktisch die gesamte Wertschöpfung in der Region, bekräftigt der Agrarlandesrat. Die heimischen Wälder seien Grundlage dafür. „Knapp 43.000 Betriebe – vom Waldbauer über Sägeindustrie, Tischler, Holz- und Baustoffhandel bis Holzbauunternehmen, ohne Papier- und Papperzeuger bzw. -verarbeiter – gibt es alleine in unserem Bundesland in diesem Sektor. Diese beschäftigen kumuliert über 64.100 Menschen“, weiß Hiegelsberger.

Quelle: Land Oberösterreich