Erste deutsche Stadt baut klimaneutrales Gewerbegebiet

Die Stadt Lörrach hat im Februar 2020 die Flächen des ehemaligen Werksgeländes des Textilbetriebes Lauffenmühle erworben und damit den Einstieg in die Entwicklung eines großen Stadtgebietes zwischen den Ortsmitten von Haagen und Brombach gemacht. Ermöglicht wurde der Kauf dank der finanziellen Unterstützung der Städtebauförderung des Landes Baden-Württemberg in Höhe von rund 5 Mio. €. Dort will man den Standortvorteil im Südschwarzwald mit seinem großen Holzvorkommen nutzen und neue Wege in der Entwicklung von nachhaltigen Gewerbegebieten beschreiten. Die Stadtverwaltung schlägt vor, CO₂-neutrale und innovative Arbeitsplätze auf dem Lauffenmühle-Areal aufzubauen. Es sollen Arbeitsplätze in den Bereichen Produktion und Dienstleistung entstehen, die langfristig sichere Gewerbesteuereinnahmen bringen, die Textilindustrie nachhaltig ersetzen und die Klimaziele der Stadt unterstützen. Um diesen Zielen nachzukommen plant die Stadtverwaltung, das erste "Zero Emission"-Gewerbegebiet in Holz- bzw. Holzhybridbauweise in Deutschland zu errichten. Das Holz kann sowohl als Baustoff wie auch als Energieträger eingesetzt werden.

Die erste Lörracher Nachhaltigkeitskonferenz am 16. Oktober bildete den Startschuss für das Projekt, das vom Ministerium mit rund 7,5 Mio. € gefördert wird. In vier Schritten werden nun die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für die Weiterentwicklung der Vision erarbeitet sowie das Projekt zur Umsetzung gebracht. Natürlich wirken sich dabei nicht nur Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz positiv auf die Klimabilanz aus, sondern auch die Nutzung bereits bestehender Gebäudestrukturen. Daher soll aus den abgerissenen Gebäuden der Baustoff vor Ort recycelt und für benötigte Bauteile wiederverwendet werden. Mit einer Fertigstellung rechnen die Verantwortlichen bis Mitte 2028.

Quelle: Stadt Lörrach