Jedem Projekt sein Material

Ein Artikel von Birgit Fingerlos | 24.02.2022 - 09:30

Nach Begrüßung und einführenden Worten von Manfred Saurer und Rüdiger Lex von proHolz Tirol an die zahlreichen Teilnehmer des Zoom-Meetings zeigte Pichler anhand eindrucksvoller Projekte, welche Rolle der moderne Holzbau in seinem Schaffen spielt. Von seinem Mailänder Architekturbüro aus ist Peter Pichler weltweit tätig. Sein Architektenteam setzt besonders im Tourismusbereich neue Maßstäbe und sieht Architektur als kulturellen Mehrwert.

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Das Projekt Oberholz in Obereggen ist das Ergebnis eines siegreichen Wettbewerbsbeitrags für eine geschützte Berghütte im Herzen der Dolomiten © Peter Pichler Architecture

Tradition und Innovation

Pichler wurde schon in früher Kindheit von bildender Kunst geprägt. Er studierte Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien bei Zaha Hadid. Nach einigen Jahren als Projektleiter bei Zaha Hadid Architects gründete er 2015 gemeinsam mit seiner Frau ein eigenes Unternehmen in Mailand. Themen, wie Tradition und Evolution, Nachhaltigkeit und Verantwortung, Kultur und Zeitgeist sowie Forschung und Technologie, spielen in jedem seiner Projekte eine große Rolle. Pichler geht es stets um den Gesamtkontext. Die Frage: „Wieso baut man wie?“, öffnet den Blick für traditionelle Zugänge in unterschiedlichen Regionen der Erde und lässt Spielraum für deren Neuinterpretation und innovative Ideen.

Interessante Referenzprojekte

Der umfangreiche Bogen an internationalen Referenzprojekten, von Abu Dhabi über den Alpenraum bis nach West Virginia, reicht von beeindruckenden Berghütten und luxuriösen Chalets in Form von Baumhäusern über exklusive Villen bis hin zu zeitgemäßen Umgestaltungen von klassischen Hotelburgen und begehbaren Skulpturen. Alle Projekte verbindet die Reduktion auf das Wesentliche und die sensible Verbindung zur umgebenden Landschaft. Zusätzlich finden sich statische Raffinessen, meist in Form eines Exoskeletts in Holzbauweise.

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Hotel Milla Montis: Die Hotelstruktur ist in vier verschobene Volumen unterteilt. Die Komposition ist inspiriert von der volkstümlichen Architektur der Region und der klassischen Holzscheune, die eine zeitgenössische Neuinterpretation dieser Typologie darstellt © Peter Pichler Architecture

Der Architekt beendete seinen inspirierenden Vortrag mit klaren Worten zu seinem pragmatischen Zugang zum Holzbau: „Jedes Material sollte entsprechend seinen Qualitäten und Vorteilen sowie des kulturellen Umfelds des jeweiligen Projektes eingesetzt werden und so sind auch Mischbauweisen in vielen Fällen ideale Lösungen.“

Quelle: proholz-tirol.at