Mit Städten aus Holz zum Klimaziel

Ein Artikel von Birgit Gruber | 31.08.2022 - 14:42
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Entscheidend für das Forscherteam ist, woher das zukünftige Holz für den Einsatz als Baumeterial kommt. © Roberto Schirdewahn

Dass ein Holzgebäude CO2-Emmissionen einspart, ist nicht neu. Eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Humboldt-Universität zu Berlin liefert jetzt allerdings Zahlen, die beeindrucken. Die Forschenden errechneten ein Einsparungspotenzial von 106 Gt CO2-Emissionen bis zum Ende des Jahrhunderts, wenn in Städten vermehrt mit Holz gebaut wird. Das entspricht etwa 10 % des verbleibenden Kohlenstoffbudgets für das Zwei-Grad-Klimaziel. Eine fortgesetzte Verwendung herkömmlicher Baumaterialien wie Beton und Stahl für die künftige Infrastrukturentwicklung könnte hingegen 35 bis 60 % des verbleibenden Kohlenstoffbudgets beanspruchen. 

Vier Szenarien, die für sich sprechen

Das Forschungsteam ging von vier verschiedenen Szenarien aus. Angenommen wurde, dass der weltweite Anteil der in städtischen Gebieten lebenden Bevölkerung bis 2100 auf 80 % ansteigen könnte. Im sogenannten „Business-as-usual“-Szenario werden keine neuen Gebäude aus Holz errichtet. In den anderen Szenarien leben dagegen 10, 50 beziehungsweise 90 % der neuen Stadtbewohner in Gebäuden aus Holz.

Neben der Ernte aus Naturwäldern würden dafür zusätzlich neu angelegte und in der Studie sogenannte „Holzplantagen" für die Lieferung von Bauholz benötigt. Somit ist die Studie interessant in Hinblick darauf, was möglich wäre. In Realität wird der Holzbau weiterhin einen maßgeblichen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten, aber wahrscheinlich nicht in dem hier dargestellten Höchstmaß.

Quelle: Fachjournal „Nature Communications“