Das Team wurde am 27. November mit dem 1. Platz im Wettbewerb für den Entwurf des Prager Hauptbahnhofs ausgezeichnet. © BloomImages
„Nový hlavák“ – so der Name des Projektes – soll künftig den historischen Prager Hauptbahnhof und seine Bahnhofshalle mit dem Vrchlického Sady Park verbinden. Der Entwurf, der die Landschaft der Stadt neu definiert und die Vision eines nachhaltigeren, lebenswerteren Ortes vorantreibt, setzt auf die adaptive Wiederverwendung und Holzbauweise. Angetrieben durch die Einführung einer neuen Straßenbahnlinie und einen erwarteten Anstieg der Besucherzahlen um 200 % in den kommenden Jahren, stellt der zukünftige Mobilitätsknotenpunkt einen Meilenstein in der Prager Stadtentwicklung dar. Der Entwurf vom renommierten dänischen Architekturbüro Henning Larsen integriert drei Verkehrsknotenpunkte zu einem einladenden Ziel, das unter einer skulpturalen und modernen Dachstruktur vereint ist.
Emissionsarme Verkehrsmittel und Mikromobilität
Der neue Prager Hauptbahnhof legt großen Wert auf Umweltverträglichkeit und setzt auf emissionsarme Verkehrsmittel und Mikromobilität. Der öffentliche Nahverkehr sowie die Fortbewegung zu Fuß und mit dem Fahrrad stehen dabei im Mittelpunkt und im Einklang mit den Ambitionen der Hauptstadt, die Kohlenstoffemissionen zu senken. „Wir werden den Bahnhof strategisch mit dem geplanten Fahrradnetz der Stadt verbinden und einen einfachen Zugang und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder anbieten“, berichten die Planer. Der Nový Hlavák, der die Grenzen des ehemaligen Bahnhofs aufhebt, soll zu einem dynamischen Platz werden, der die Besucher einlädt, in die lebendige Atmosphäre der Stadt einzutauchen.
Sternförmiges Holzdach
Herzstück des Entwurfs ist das große Holzdach, das den Park, den Bahnhof und das Verkehrszentrum miteinander verbindet. © KVANT
Im Mittelpunkt des Entwurfs steht ein großes, offenes Holztragwerk, das den Park, den Bahnhof und das Verkehrszentrum miteinander verbindet. Diese 13,8 m hohe Überdachung ersetzt ein ehemaliges Parkdeck. „Unsere Vision für Nový hlavák geht über das traditionelle Konzept eines Bahnhofs hinaus. Wir wollen einen Ort schaffen, der sich in das Leben der Menschen einfügt und ihnen bleibende Erinnerungen hinterlässt“, sagt Architekt Jacob Kurek.
Der neugestaltete Bahnhof stellt die Menschen in den Mittelpunkt und soll als Begegnungszone dienen. © Vivid Vision
Die Terminalhalle erhält durch die Neugestaltung zudem eine verbesserte Raumaufteilung, die eine intuitive Wegführung für Besucher mit viel Tageslicht und direkten Sichtverbindungen zu allen umliegenden Bereichen ermöglicht.
Der Park Vrchlického Sady wird gleichzeitig revitalisiert und in eine Kulturzone, eine Aktivitätszone und den zentralen Ankunftsplatz unterteilt. So entstehen Bereiche für Weihnachtsmärkte, einen unkomplizierten Ablauf des Pendlerverkehrs oder ein Nachmittagspicknick. Die Bewahrung der historischen Identität des Parks und ihre Berücksichtigung bei der Neugestaltung ist der Schlüssel zum Erfolg. In die bestehende Landschaft inklusive Baumbestand wird bei der Neugestaltung nicht eingegriffen.
Quelle: Henning Larsen