Riesiges AKH-Ausweichquartier in Holz

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 05.12.2023 - 10:03
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Ein Modul umfasst je ein Zimmer mit 32 m². © Lieb Bau Weiz

Österreichs größtes Spital wird bis 2030 eine Großbaustelle. Teil dieser ist das steirische Unternehmen Lieb Bau Weiz. Es realisiert am Gelände des Universitätsklinikums eine neue Ersatzbettenstation in Modulbauweise. Damit kommt Holz nach einzelnen, vor allem steirschen Pionierprojekten langsam österreichweit im Krankenhausbau an. Auch, wenn es sich hier lediglich um ein Ersatzquartier handelt.  Der Startschuss für die Bauarbeiten ist bereits gefallen: Die Vorarbeiten im Bereich der Baumeistertätigkeiten, die Unterkellerung sowie die Stiegenhäuser zum Anschlussgebäude wurden bereits von Lieb Bau Weiz-Hochbauern der Wiener Dependance umgesetzt, heißt es in der Pressemitteilung. In weniger als einem Jahr stellt man dann ab Mai kommenden Jahres 112 schlüsselfertige Module mit je 32 m2 auf. Die Produktion in Trofaiach ist bereits angelaufen.

Planungsaufwand Baustellenlogistik enorm

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So wird das Ersatzquartier am AKH aussehen. Der Montagebeginn ist für Mai 2024 angesetzt. © Architects Collective; HWP Planungsgesellschaft; Telegram71

Für den Entwurf zeichnet das Wiener Architects Collective verantwortlich. „Ein wesentlicher Faktor in der Entscheidung für die Modulbauweise war die hohe Wiederholungsrate der Raumtypologie beziehungsweise der vielen gleichwertigen Nutzungen einer Bettenstation“, betont Architekt Andreas Frauscher. Was die Bauzeit verkürzt, erhöht den Planungsaufwand –  vor allem auch auf Ausführerseite enorm. Herausfordernd am Vorhaben sei – neben der schnellen Umsetzung – insbesondere die Baustellenlogistik: Aufgrund von gesetzlichen Vorgaben dürfen die Raummodule nur zwischen 0 und 5 Uhr früh durch die Bundeshauptstadt transportiert werden. Dafür werden die Transporter an einem Parkplatz an der Stadtgrenze bis Mitternacht in Stellung gebracht, damit sie pünktlich innerhalb der vorgegebenen Frist am AKH-Areal eintreffen. Am Produktionsgelände in Trofaiach nahmen 30 Fachkräfte von Lieb – darunter Hochbauer, Tischler, Fliesenleger und Trockenbauer – sowie sämtliche Ausbaugewerke den Betrieb auf. Insgesamt 2260 m3 Holz kommen zum Einsatz.

Einer der größten Aufträge der Firmengeschichte

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Lieb-Verantwortliche im Projekt: Norbert Hutter, Doris Enzensberger-Gasser und Dominikus Jantscher © Lieb Bau Weiz

Insgesamt beläuft sich der Auftrag auf einen zweistelligen Millionenbetrag. „Inmitten der derzeitigen, außerordentlich anspruchsvollen Situation für die gesamte Branche freuen wir uns, einen Auftrag in einer derartigen Tragweite realisieren zu dürfen. Für uns ist es einer der größten Projekte in der Firmengeschichte und aufgrund der einzigartigen Herangehensweise von besonderer Bedeutung, da das Vorhaben Know-how und Innovationskraft unserer Fachkräfte unter Beweis stellt“, erklären Josef Gasser und Doris Enzensberger-Gasser, geschäftsführende Gesellschafter von Lieb Bau Weiz, unisono.

Quelle: Lieb Bau Weiz