Still und heimlich über den Dächern Wiens

Ein Artikel von Birgit Gruber | 04.04.2024 - 08:03

Ende 2019 wurde mit der Sanierung der Wohnhausanlagen aus den Jahren 1951 bis 1957 unter Einbeziehung von Fördermitteln des Landes Wien gestartet. Im Rahmen der umfassenden thermisch-energetischen Sanierung der sechs Bestandsobjekte erfolgte die Adaptierung der gesamten Gebäudehülle sowie die Aufstockung der 25 Stiegen um ein beziehungsweise zwei Dachgeschoße. Von außen heute nicht mehr sichtbar, kam bei der Aufstockung viel Holz zum Einsatz. Mach-Holzbau aus Wien setzte das Projekt der GSD – Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung um. Bauherr ist die BWS-Gruppe.

Nachverdichtung: kaum ein Weg am Holzbau vorbei

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Aufstockung von 25 Stiegen um 80 neue, geförderte Mietwohnungen: ein Verdichtungsprojekt im elften Wiener Gemeindebezirk. © GSD

„Bei Nachverdichtungen führt kaum ein Weg am Holzbau vorbei“, ist sich Architekt Werner Rebernig, der das Projekt für die GSD plante, sicher. „Das Auftragsvolumen für unser Unternehmen belief sich auf ca. 2,3 Mio. € netto für den Holzbau, den Stahlbau und den Einbau neuer Dachflächenfenster“, weiß Andreas Rahofer, Projektleiter von Mach-Holzbau. Im Projektteil Geiselbergstraße wurden im zweigeschoßigen Dachgeschoßausbau auf insgesamt 15 Stiegen 350 m³ Konstruktionsholz (KVH, BSH) und 7500 m² Plattenwerkstoffe (OSB, Mehrschichtplatten) verbaut. „Die Drischützgasse hingegen wurde auf zehn Stiegen um nur ein Geschoß erweitert. Hierfür haben wir 160 m³ Konstruktionsholz (KVH, BSH) und rund 3000 m² Plattenwerkstoffe (OSB, Mehrschichtplatten) verwendet. Zudem wurden in beiden Projektteilen zusammen 130 Dachflächenfenster und 25 Lichtkuppeln (Brandrauchentlüftungen) eingebaut“, berichtet Rahofer. Die verwendete Holzart ist Fichte.

Neuer leistbarer Wohnraum

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© Mach Hozbau

Im Rahmen einer nachhaltigen Sanierung des Altbestandes, mit heizkostenschonender Dämmung, entstanden insgesamt 80 neue, geförderte Mietwohnungen mit Größen zwischen 45 und 90 m2. Durch die Aufstockung wurde neuer leistbarer Wohnraum geschaffen. Moderne Grundrisse und wohnliche Freiflächen machen das Projekt zum Wohlfühlort. Alle Wohnungen verfügen über offene Wohnbereiche mit direktem Zugang auf die Terrasse oder Loggia. Am Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert. Zusätzlich befinden sich dort heute Elektroladestationen als Ergänzung des innovativen Mobilitätsangebots in der Hauffgasse. „Wien fördert zeitgemäßes Leben in alter Bausubstanz. Im Rahmen der sanften Stadterneuerung werden die Wohnqualität sowie das Wohnumfeld unter Miteinbeziehung der Bewohner aufgewertet. Zentrales Thema dabei ist die Verbesserung von thermischen und energetischen Gebäudeeigenschaften“, heißt es vonseiten des Wohnfonds.