Fachwerkträger aus Eichenschwachholz

Ein Artikel von Raphael Zeman | 07.05.2021 - 12:52
Eichenschwachholz_Fachwerk_3.jpg

Mit dem erprobten Tragsystem will man anschließend 44 Solarcarports der Bundesforsten Rheinland-Pfalz errichten. © Holzkompetenzzentrum Trier

Derzeit wird Eichenschwachholz mit einem Brusthöhendurchmesser bis etwa 25 cm und einer schwierigen Sägefähigkeit meist thermisch genutzt. Das soll sich ändern, zumal der Laubholzanteil in unseren Wäldern beständig steigt und Nadelholz – vor allem das der Fichte – immer mehr unter Druck gerät.

Tragsystem aus Laubholz für den Bausektor

Eichenschwachholz_Fachwerk_2.jpg

Beispiel und Zwischenstand des Forschungsprojektes: ein Fachwerkträger aus Eichenschwachholz mit Verbindungsknoten aus Polymerbeton. © Holzkompetenzzentrum Trier

Unter der Leitung des Holzkompetenzzentrums Trier entwickelt man seit Ende 2019 ein Tragsystem aus Eichenschwachholz. Das angestrebte Ergebnis ist eine Prozesskette, die schwache Laubrundholzsortimente aus der Waldpflege mit wenig Verarbeitungsaufwand für den Bausektor nutzbar macht. Auf Basis von waldnahen Aufnahmen der Stammgeometrien mittels Fotogrammetrie, Laser-Triangulation oder Röntgentechnologie wird mit parametrischen Designwerkzeugen und computergestützten Bemessungen ein strukturoptimiertes Tragwerk entworfen. Der Fachwerkträger, an dem das System derzeit erprobt wird, soll anschließend zur Errichtung von 44 Solarcarports der Landesforsten Rheinland-Pfalz verwendet werden. Die Diagonalen dieses Fachwerks erfordern dabei lediglich einen Kappschnitt zur Herstellung der erforderlichen Längen, die Verbindungsknoten werden durch Formteile aus Polymerbeton hergestellt.

Den Abschluss des Forschungsprojekts wird die Errichtung einer repräsentativen Halle aus Eichenschwachholz für die fortwirtschaftliche Nutzung in Trippstadt darstellen. Dabei sollen alle wissenschaftlichen Erkenntnisse des Projekts einfließen.

Quelle: Holzkompetenzzentrum Trier