Holzbauunternehmen für Schiffbau gesucht

Ein Artikel von Raphael Zeman | 03.05.2021 - 15:25

Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) fordert in seiner Klimastrategie für 2030 die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene oder Wasserwege. Vor allem am Wasser sieht das Entwicklungsunternehmen Danubia Kombi großes Potenzial und hat die Idee für ein sogenanntes „ROKV-Schiff“ erarbeitet.

Holz und EPS bringen viele Vorteile

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Symbolbild © Pixabay

Der Name „ROKV“ setzt sich aus den Begriffen „RoRo“ und „Kombiverkehr“ zusammen. „RoRo“ steht dabei für „Roll on Roll off“ und bedeutet, dass die Ladung auf das Schiff gefahren wird – somit ist kein Kran für die Verladung notwendig, was wiederum die Kosten reduziert. Das erdachte neuartige Frachtschiff soll statt Stahl mithilfe von Holz bzw. Holzwerkstoffen und Expandiertem Polystyrol (EPS) erbaut werden. Dies führt zu weniger Eigengewicht, was den Tiefgang des Schiffes minimiert. Dadurch wird es auch in Niederwasserperioden einsetzbar und somit ein verlässlicher Linienbetrieb möglich. Zudem verfügen RoRo-Schiffe nur über eine Ebene um befahrbar zu sein. Daraus ergibt sich eine geringe Höhe, was wiederum das Unterfahren niedriger Brücken gewährleistet. Zudem sollen die eingesetzten Materialien laut Danubia Kombi eine Reduktion der Bau- und Betriebskosten von 30 bis
50 % gegenüber Schiffen in herkömmlicher Bauweise ermöglichen, der Energie- und Ressourcenverbrauch werde um mehr als ein Drittel verringert.

Bis zu 85 % der Herstellungskosten gefördert

Nun sucht Danubia Kombi ein Holzbauunternehmen für die Fertigung der ersten beiden Prototypen. Die Fahrzeuge mit den Maßen 75 x 18 x 1,5 m (L x B x H) sollen im Sandwichverfahren mit Brettsperrholz und EPS gebaut werden. Die Fertigung ist ausschließlich an Land durchzuführen, idealerweise an der Donau, im Hafen oder an der Lände. Die anschließende schiffbautechnische Einrichtung führt die ÖSWAG Werft Linz durch. Das Projekt startet im September oder Oktober 2021 und soll circa 18 Monate dauern. Dank der Übereinstimmung mit der Klimastrategie des Bundes bzw. der Europäischen Union und der neuen Förderschiene „Mobilität der Zukunft“ sei eine Förderung von bis zu 85 % der Herstellungskosten möglich, die Einreichfrist dafür endet am 26. Mai.

Technisch begleitet wird das innovative Projekt von Prof. Dr. Alfred Strauss, Institutsleiter für Konstruktiven Ingenieurbau an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) sowie von Jens Ley, Leiter des DST Entwicklungszentrums für Schiffstechnik und Transportsysteme. Ansprechpartner für interessierte Holzbauunternehmen ist Danubia Kombi-Geschäftsführer Ingo Ritsch. Er ist unter der Telefonnummer +43 676 620 25 15 sowie unter der Mailadresse ingo.ritsch@danubia-kombi.com erreichbar.

Quelle: Danubia Kombi