Deutsches Unternehmen startet Bauwende

Ein Artikel von Birgit Gruber | 01.07.2021 - 09:44
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Der Name ist Programm: Dieses Büro- und Gastronomiegebäude in Düsseldorf wurde nach dem „Cradle to Cradle“-Prinzip konzipiert. © Interboden

Das Unternehmen verpflichtet sich, nach Ablauf der von seinen Kunden zu bestimmenden Gebäudelebensdauer Elemente aus Brettschichtholz- und Brettsperrholz zurückzunehmen und für neue Konstruktionen und Bauteile wiederzuverwenden. Dies gilt ab jetzt für alle Bauwerke, bei denen diese Rahmenbedingungen bereits festgeschrieben wurden. Wird ein Gebäude demontiert, übergibt der Eigentümer eine vollständige Dokumentation der infrage kommenden Bauteile. Anhand dieser erfolgt ein Angebot in Abhängigkeit vom Zustand und der jeweils aktuellen Rohstoff-, Geräte- und Lohnkostensituation. Gerade im Hinblick darauf, dass Rohstoffe nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, gewinnt diese neue Art des Produzierens und Wirtschaftens immens an Bedeutung.

„An der Zeit, den nächsten Schritt zu gehen“

„Wir beschäftigen uns hier nahezu täglich mit der Frage, wie wir unsere Verarbeitungsprozesse und Abläufe noch ressourceneffizienter und nachhaltiger gestalten können. Schließlich arbeiten wir mit dem nachhaltigsten Baumaterial, das es gibt: Nur Holz hat die wunderbare Eigenschaft, der Atmosphäre CO2 zu entziehen und zu speichern. Nur Holz wächst nach. Deshalb ist es für uns auch nur konsequent, jetzt den nächsten Schritt zu gehen und unseren Kunden standardmäßig die spätere Rücknahme unserer qualitativ hochwertigen Holzbauteile anzubieten. Schließlich sind unsere Bauteile so langlebig, dass sie auch noch viele Jahrzehnte nach ihrer Produktion verwendet werden können“, erklärt Markus Steppler, Vertriebsleiter bei der DERIX-Gruppe, die aktuelle Neuerung. Die DERIX-Gruppe möchte mit diesem ersten Schritt einen neuen Standard für die gesamte Branche etablieren.

„Cradle to Cradle“-Referenzen

Das Büro- und Gastronomiegebäude „The Cradle“ entsteht gerade im Düsseldorfer Medienhafen. Bei Konzeption, Planung und Bau werden alle Prozesse in Kreisläufen gedacht und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zirkuläre Lösungen angestrebt. Wesentliche Bauelemente sind hier aus Holz und werden nach dem Prinzip „Design für Demontage“ angefertigt: Dank reversibler Verbindungen wird eine größtmögliche Kreislauffähigkeit durch Demontierbarkeit erreicht. Die Fertigstellung ist 2022 geplant.

Quelle: Derix, Interboden