Bildungswoche Alpbach 2024

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 04.12.2023 - 08:38

Seit Juni steht das Programm für die Bildungswoche. Ab da ging es an die Feinheiten. Frage an zwei der Organisatoren: Wie schwierig war es diesmal, die passenden Themen für die österreichischen Holzbau-Meister auszumachen?

Engelbert Schrempf: Nicht schwierig, die Themen sind bekannt. Heuer sind drei Kernthemen, die nicht nur die Holzbaubranche, sondern die gesamte Wirtschaft in Österreich betreffen, stark vertreten: Nachhaltigkeit im Sinne von Cradle to Cradle, Ausbildung und Fachkräftegewinnung sowie die aktuellen Themen in Forschung und Entwicklung sowie Normung.

Leonhard Huetz: Genau, einen Schwerpunkt präsentiert die Universität Innsbruck, Arbeitsbereich für Holzbau. Dr. Roland Maderebner wird einen interessanten Vortrag zum Thema Statik / Forschung halten. Dem nachhaltigen Bauen und der Kreislaufwirtschaft widmen sich Dieter Hofer und Jörg Finkbeiner, die auf sehr viel Erfahrung in der Praxis zurückgreifen können und uns Einblicke gewähren.

Es gibt traditionsgemäß spannende fachfremde Vorträge zur Zerstreuung. Was können die Teilnehmer sich aber vom technischen Teil erwarten?

LH: Ein sehr abwechslungsreiches und auch hochaktuelles Programm. Auf den Vortrag von Architekt Markus Klaura über die Zukunft des Holzbaus aus der Sicht eines Architekten sind wir schon sehr gespannt. Auf seine „Vogelperspektive“ auf den Holzbau.

LH: Die Speerspitze ist da, neben Markus Klaura, dem kreativen Geist des Pyramidenkogels, Richard Woschitz, dem Tragwerksplaner des HoHo, des höchsten Holzhybriden Österreichs.

Welche Vorträge aus der Forschung gilt es noch zu erwähnen?

LH: Hervorzuheben sind ebenfalls die beiden Vorträge der Holzforschung Austria. Claudia Koch mit ihrem Vortrag über neue Erkenntnisse bei Holzfassaden und Bernd Nusser über das Forschungsprojekt „Coole Hülle“. Hier erhalten wir neue Erfahrungen auf der Forschungstätigkeit und der Sachverständigentätigkeit der Holzforschung Austria.

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Sie kreierten auch heuer das Programm der Bildungswoche in Alpbach maßgeblich: Engelbert Schrempf, stv. Landesinnungsmeister Steiermark, Simon Kathrein, Landesinnungsmeister Tirol, und sein Stellvertreter Leonhard Huetz. © Kathrin Lanz

Riesenthema in der Holzbranche sind die Initiativen des Bundesministeriums rund um den Waldfond. Nach internen Informationen erwartet man hier einen prominenten Gast, der über die jüngsten Entwicklungen berichtet.

ES: Dr. Georg Rappold vom Bundesministerium wird einen Vortrag zum Thema Nachhaltigkeit halten und er wird auch den Bundesminister Mag. Norbert Totschnig für ein politisches Statement mitnehmen.

LH: Die Initiativen des Ministeriums rund um den Waldfonds sind von unschätzbarem Wert und wir freuen uns schon sehr auf den Besuch.

Wird es auch wieder Holzbau-Meister geben, die zu Wort kommen?

LH: Wir setzen hier heuer eine ganz neue Idee um und geben zwei Holzbau-Meistern die Möglichkeit, ihren Betrieb und ihre Erfolgsrezepte vorzustellen. Dieses Format „Erfolgsrezepte österreichischer Holzbau-Meister“ wird sich jährlich wiederholen. Damit präsentieren wir auch die Vielfalt des österreichischen Holzbaus und die Innovationskraft ihrer Akteure.  

ES: Das wird ein spannender, interessanter Block. Österreich hat in der Tat eine lange Tradition im Holzbau und österreichische Holzbauunternehmer sind starke Persönlichkeiten sowie große Unternehmer mit viel Erfahrung, Geschick und Wissen. Das Puplikum kann sich auf Redner mit extrem viel unternehmerischen Mut und authentischer Sprache freuen.

Mit Jungmeistergutscheinen, die bei jeder Meisterbriefübergabe überreicht werden, bringen immer wieder jungen Zuwachs. Wie wichtig ist das?

ES: Extrem wichtig. Die Zukunft gehört der nächsten Generation, wir sind nicht die letzte Generation.

LH: Das war einer unserer wichtigsten Schritte im Verlaufe unseres Mitwirkens in der Bildungswoche. Durch die Gutscheine erhalten die Jungmeister einen einfachen Zugang zu dieser Veranstaltung und lernen neben den interessanten Vorträgen und Weiterbildungsmöglichkeiten auch die Gemeinschaft der Zimmerer kennen. Das Teilnehmerfeld hat ja eine gute Durchmischung von jung bis „etwas erfahrener“.

Gibt es von eurer Seite noch etwas, was ihr erwähnen möchtet?

LH: Wir freuen uns sehr über jeden neuen Teilnehmer und über jeden langjährigen Stammgast.

ES: Alpbach musst du erleben.