Berlin: Wohnblock für 250 Bewohner

Ein Artikel von Raphael Zeman | 18.11.2019 - 09:38
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Die fünf Baukörper sind so angeordnet, dass sich ein durchgängiger Freiraum ergibt. © Deimel Oelschläger Architekten

„WIR“ soll ein gemischter Wohn- und Lebensort werden, der jungen und alten Menschen, Familien und Alleinstehenden gleichermaßen ein Zuhause bietet. Vor allem das Gemeinschaftsgefühl liegt den Planern hierbei am Herzen. Deshalb werden teils selbstverwaltete und ehrenamtliche Angebote geschaffen, in den Erdgeschosszonen sind Gemeinschaftsräume beziehungsweise Treffpunkte verortet. In zwei der fünf Holzbauten sind demnach ein Restaurant, ein Kiosk, eine Kindertagesstätte sowie ein Schwimmbad sowohl für die Bewohner von „WIR“, als auch für jene aus dem umliegenden Viertel, vorgesehen.

Gemischte Bauweise im durchmischten Quartier

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Vielfältig und durchmischt werden nicht nur die Nutzungen des Quartiers, sondern auch seine Bewohner sein. © Deimel Oelschläger Architekten

Dem Prinzip der Durchmischung folgt auch die Bebauung, die von Deimel Oelschläger Architekten aus Berlin geplant wurde: Die aussteifenden Treppenhauskerne und Keller sind in Beton ausgeführt, die Geschossdecken und Außenwände in Holzbauweise. Die Architekten wählten eine einheitliche Tragstruktur in Form eines Stützensystems mit Deckenplatten in Massivholz und eine vorgefertigte Fassadenbekleidung mit Zellulosefüllung für alle Gebäude. Die Holzbauarbeiten werden von Terhalle ausgeführt.

113 Einheiten für 250 Bewohner

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In Sicht ausgeführte Holzelemente beleben den Innenraum der Miet- und Eigentumswohnungen. © Deimel Oelschläger Architekten

Insgesamt werden im Quartier 113 Einheiten für 250 Bewohner und damit rund 11.3000 m2 Wohnfläche geschaffen. Auch hier wird das Motto Vielfalt konsequent verfolgt, denn es befinden sich sowohl Miet-, als auch Eigentumswohnungen sowie Genossenschaftsmodelle und Betreutes Wohnen in dem Komplex. Zudem wird durch die barrierearme Bauweise generationsübergreifendes Wohnen ermöglicht: Alle Geschosse sind mit dem Rollstuhl erreichbar, die Gemeinschaftsräume sowie ein Drittel der Wohnungen barrierefrei ausgeführt. Obenauf werden gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen ihr Übriges für ein harmonisches Miteinander tun.

Auch der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen wird bei dem Projekt von der Errichtung bis hin zum potenziellen Rückbau konsequent verfolgt. So kamen beispielsweise Recyclingmaterialien als Dämmstoffe zum Einsatz. Durch die Gebäudehülle in Holztafelbauweise und mit Zellulosefüllung sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung aus der Abluft, erreichen die Holzbauten zudem den KfW-40-Standard. Bereits im Januar werden die ersten Bewohner dem Namen „WIR“ alle Ehre machen.

Quelle: Deimel Oelschläger Architekten