Leuchtturmprojekt gewinnt finnischen Holzbaupreis

Ein Artikel von Raphael Zeman | 13.12.2019 - 14:53
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Auf rund 50 m erhebt sich Finnlands höchster Holzbau über die umliegende Architektur. © Arcadia Arkkitehtitoimisto

Das Studentenheim macht seinem Namen alle Ehre. Finnlands höchster Holzbau ist in vielerlei Hinsicht ein Leuchtturmprojekt, beispielsweise aufgrund seines Brandschutzkonzeptes. Da rechtliche Standards hier nur für maximal acht Geschosse existieren, mussten Arcadia Arkkitehtitoimisto dieses auf einer Fallstudie beruhend entwickeln. Zudem stellte der Untergrund auf dem Bauplatz eine Herausforderung dar. Diese führte zu einem weiteren Novum in Form einer Stahlkonstruktion, die den Bau über die gesamte Höhe hinweg verstärkt.

Das Projekt belieferte Stora Enso, die Ausführung ging an das örtliche Bauunternehmen Eero Reijonen. Dabei kamen sowohl Furnierschicht-, als auch Brettsperrholz zur Anwendung – insgesamt verbaute man rund 2000 m3 Holz. Timberpoint lieferte die vorgefertigten Massivholzwände inklusive Fenster- und Türöffnungen sowie Technikkanälen. Die finalen Arbeiten an den Wänden führte man vor Ort unter einem Zeltdach aus und montierte diese anschließend bei günstigem Wetter. Dadurch erreichte man eine Bauzeit von weniger als zwei Wochen pro Geschoss und stellte den Bau fristgerecht fertig.

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Eine Lichtinstallation setzt das Holzhochhaus auch nachts in Szene. © Rami Saarikorpi

Das Joensuu Lighthouse soll auch zukünftig als Aushängeschild für den finnischen Holzbau fungieren: die Karelia University of Applied Science betreibt an dem fertigen Projekt Akustikforschung und beobachtet Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen sowie strukturelle Veränderungen. Zudem verweist eine baumähnliche Installation der Lichtkünstlerin Kari Kola nachts auf den hölzernen Kern des Bauwerks.

Quelle: woodproducts