Toyota plant Stadt in Holz

Ein Artikel von Günther Jauk & Raphael Zeman | 10.01.2020 - 10:30
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Die Dächer der Holzbauten werden entweder begrünt oder mit Solarpaneelen bestückt. © BIG

Als „lebendes Labor“ gedacht, plant Toyota die Errichtung der „Woven City“ (verflochtenen Stadt) für rund 2000 Einwohner. Auf dem 70 ha großen Areal können Forscher neue Technologien, wie etwa autonomes Fahren, Robotik, Smart Home, wasserstoffbetriebene Infrastruktur oder künstliche Intelligenz unter realen Bedingungen testen. Darüber hinaus sollen auch deren Familien und weitere Bewohner in dieser Stadt der Zukunft wohnen.

Prototyp für künftigen Städtebau

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In der „Woven City“ sind unterschiedliche Straßentypen für den motorisierten Individualverkehr, für Fahrräder und ähnliche Fortbewegungsmittel sowie speziell für Fußgänger angedacht. © BIG

Mit dem Entwurf der „Woven City“ hat Toyota das dänische Architekturbüro BIG (Bjarke Ingels Group) beauftragt. Die Stadt werde vollständig nachhaltig geplant, wobei die Gebäude hauptsächlich in Holz ausgeführt werden, informiert das Unternehmen auf seiner Internetplattform. Dabei sollen sowohl solare, als auch geothermische Energie genutzt und die Wasserstoffzellen-Technologie erprobt werden. Bei der Errichtung der Holzbauten sollen auch Roboter zum Einsatz kommen.

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Das modulare, blockartige Konzept kann nach der Vorstellung Ingels' vielseitig Anwendung finden. © BIG

„Technologische Neuerungen, wie zum Beispiel Soziale Medien und Onlinehandel verändern beziehungsweise eliminieren unsere physischen Treffpunkte. Das führt zu einer Isolation. Die ,Woven City' ist so entworfen, dass die Technologie öffentliche Räume als Treffpunkte stärkt und durch ihre Konnektivität die menschlichen Verbindungen unterstützt“, erzählt BIG-Gründer Bjarke Ingels. Auch die räumliche Nutzungsdurchmischung von Wohnen, Handel und Gewerbe unterstützt dieses Prinzip. Ingels jedenfalls ist sich sicher: „Als reproduzierbares Konzept kann die ,Woven City' nicht nur als Prototyp für zukünftige, sondern auch als Sanierungskonzept für bestehende Städte dienen.“ Der Spatenstich für das Projekt ist Anfang 2021 geplant.

Quelle: BIG