Riesenprojekt für Göteborg

Ein Artikel von Raphael Zeman | 19.08.2020 - 15:06
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In den unteren, verglasten Geschossen werden Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, eine Fahrradwerkstatt und Räumlichkeiten für Kulturveranstaltungen untergebracht. In den darüberliegenden, in Holz gebauten Geschossen, sollen Wohnungen und Büros Platz finden. © TMRW

Das charakteristische Erscheinungsbild des Holzbaus erinnert an eine Krone. Auf den 37.500 m² Fläche, die das Gebäude bietet, werden unterschiedliche Nutzungen untergebracht. In den großzügig verglasten unteren Geschosse, die Offenheit kommunizieren sollen, werden Geschäfte und Restaurants angesiedelt. Darüber befinden sich einerseits Büros und andererseits Wohnungen mit unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen und für diverse Wohnformen. Zudem soll „Kromet“ eine Verbindung zwischen Uferpromenade, Straße und Brücke herstellen.

Der Baustoff Holz und das Prinzip des Upcyclings

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Die Holzkonstruktion aus BSP und BSH erinnert an eine Krone, weshalb Dorte Mandrup „Kromet“ auch gerne „Kronan“ (Schwedisch für „Krone“) nennen. © Dorte Mandrup

Das Planungsteam, bestehend aus den dänischen Büros Dorte Mandrup, Bisgaard Landscape und Rambøll, legte großen Wert auf Nachhaltigkeit – schließlich strebt man eine LEED-Zertifizierung in Platin an. Die Ausrichtung nach Sonneneinstrahlung und Windverhältnissen soll zu Energieeinsparungen führen, das umfassend eingesetzte Holz und wiederverwendete Materialien verringern wiederum die graue Energie, die die Errichtung mit sich bringt. So setzt man beispielsweise den Beton des abgerissenen Bestandgebäudes für das Fundament des neuen Holzbaus ein. Für die Terrazzooberflächen verwendet man recyceltes Glas. Darüber kommen Brettschichtholz-Stützen und -Träger sowie Brettsperrholz-Decken und -Wände zum Tragen. Für den konstruktiven Holzschutz sorgen wiederum Verglasungen wie jene am Dach. Dadurch können die oberen Geschosse im Winter wie ein Gewächshaus genutzt werden, im Sommer die Paneele beiseitegeschoben und so eine Dachterrasse unter freiem Himmel geschaffen werden. Die nach Südwesten geneigte Dachfläche ist darüber hinaus mit transparenten Solarpaneelen versehen und auch Regewassermanagement soll zum Einsatz kommen. Mit heimischen Pflanzen begrünte Balkone sowie Bienenstöcke am Dach fördern zudem Mikroklima und Biodiversität.

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Nach der Fertigstellung wird der Holzbau die Skyline am Fluss Göta älv nachhaltig verändern. © TMRW

„Es macht mich stolz, dass es uns gelungen ist, strukturelle Qualität in ein solch großes Volumen zu bringen und dabei eine nachhaltige und flexible Konstruktion zu schaffen“, bringt Dorte Mandrup, Gründerin und Creative Director des gleichnamigen Büros, ihre Freude zum Ausdruck.

Quelle: Dorte Mandrup