65 einladende Arbeitsplätze in Tirol

Ein Artikel von Raphael Zeman | 07.09.2020 - 11:20
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Nicht nur der flexible Innenraum, sondern auch die großzügigen Verglasungen folgen dem Konzept des „offenen Bürobaus“. © Christian Flatscher

Für den Entwurf zeichnet das internationale Architekturbüro Snøhetta, das auch in Innsbruck eine Niederlassung hat, verantwortlich. Um die Arbeitskultur des Unternehmens bestmöglich widerzuspiegeln, kooperierten die Architekten eng mit dem Anbieter von Aktiv- und Erlebnisreisen ASI Reisen. So entstand ein Holzbau mit offenem Bürokonzept, der insgesamt 65 Mitarbeitern Platz bietet und eine Symbiose zwischen Natur und Mensch darstellen soll.

Holzskelettbau mit karbonisierter Fassade

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Gemeinschaftsbereiche mit heller Wohlfühlatmosphäre laden zur sozialen Interaktion ein. © Christian Flatscher

Den Viergeschosser errichtete man in Holzskelettbauweise kombiniert mit Massivholzelementen, der Keller sowie der Gebäudekern wurden in Stahlbeton ausgeführt. Um die Pfosten-Riegelfassade nicht nur vor Wasser sondern auch Insekten zu schützen, kam die traditionelle Methode der Karbonisierung zum Einsatz. Holz findet sich zudem in den Fenstern, Böden und Akustikpaneelen wieder. Im Inneren ist der Bürobau flexibel gestaltet. Betritt man den Bürobau, landet man zuallererst im sogenannten „Base Camp“, einem Foyer über zwei Geschosse. Von hier aus erreicht man die individuell gestaltbaren Arbeitsplätze, Besprechungsnischen und -räume, Ruheräume, die Cafeteria sowie die Duschen und Umkleiden. Eine Brücke verbindet den Neubau zudem mit dem Bestand, wo sich weitere Besprechungs- und Ruheräume befinden.

Glas und Grün

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Nicht nur durch den Baustoff Holz gibt man auf die Umwelt acht: 1215 Neupflanzungen, bestehend aus 73 lokalen Arten, und eine begrünte Außenfassade fördern die Biodiversität. © Christian Flatscher

Von außen präsentiert sich das Gebäude nicht auf den ersten Blick als Holzbau. Hier dominieren großzügige Verglasungen, welche selbst alsbald hinter einer grünen Wand verschwinden werden. Denn entlang einem vorgehängten Stahlnetz ranken sich 118 sommer- und immergrüne Kletterpflanzen empor, spenden Schatten und vermindern die benötigte Energie zur Gebäudekühlung. Regenwasser wird am Dach gesammelt, in eine unterirdische Zisterne eingeleitet und in das automatische Bewässerungssystem eingespeist. Insgesamt wurden von Snøhetta, die nicht nur als Architekten, sondern auch Innen- und Landschaftsarchitekten auftraten, 1215 Neupflanzungen im Außenraum gesetzt. Das Energiekonzept des Holzbaus entstand auf Basis einer thermisch-dynamischen Gebäudesimulation. Mithilfe einer reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage wird das Gebäude über den Fußboden geheizt beziehungsweise gekühlt. Raumtemperatur-, Feuchte-, CO2- sowie Windfühler steuern vollautomatisch die natürliche Ventilation über mechanisch betriebene Lüftungsflügel, eine Photovoltaikanlage am Dach deckt einen Teil des Eigenstromverbrauchs ab.

„Gemeinsam mit den Mitarbeitenden von ASI Reisen haben wir einen flexiblen Büroraum über mehrere Etagen entwickelt, der eine angenehme und moderne Arbeitsatmosphäre bietet“, erklärt Patrick Lüth, Partner und Geschäftsführer der Innsbrucker Niederlassung von Snøhetta.

Quelle: Snøhetta