Constructive Alps Awards entschieden

Ein Artikel von Birgit Gruber | 11.11.2020 - 13:07

Die Preisrichter der Constructive Alps Awards zeichneten zehn Gebäude aus, bei welchen die Architekten auf die natürlichen Ressourcen und die Bautraditionen des Alpenraumes besonders acht gaben. Die Bauwerke zeigen so exemplarisch auf, wie Architektur, Ästhetik und Rücksicht auf unser Klima Hand in Hand gehen können. Die ersten drei Ränge und damit eine Preissumme von 50.000 € teilen sich eine Landwirtschaftsschule in St. Gallen, eine Montagehalle in Vorarlberg und ein Berggasthaus in Glarus. In diesem Jahr neu: Auch das Publikum konnte seinen Architekturliebling der Alpen küren.

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1. Platz: Landwirtschaftliches Zentrum Salez im Kanton St. Gallen.  © Seraina Wirz

Den ersten Preis gewinnt das Landwirtschaftliche Zentrum Salez von 2019 im Kanton St. Gallen. Der Kanton setzte zusammen mit Architekt Andy Senn neue Massstäbe in Sachen Klimaeffizienz. Die Jury überzeugte das Gebäude, weil es das Prinzip „Lowtech“, eine möglichst einfache Bauweise für eine lange Lebensdauer, konsequent und intelligent durchzieht.

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2. Platz: Montagehalle Zimmerei und Tischlerei Kaufmann, Reuthe © Adolf Bereuter

Der zweite Preis geht an die Montagehalle der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann im vorarlbergischen Reuthe von 2017. Die Halle am Rand des Bregenzerwaldes ist konstruiert aus Betonstützen und einem Fachwerk aus Baubuchenholz. Die außergewöhnliche Konstruktion des Tragwerks ermöglichte eine flache Form der Halle und steht zugleich für höchste Holzbaukunst aus den Alpen.

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3. Platz: Gasthaus Ortsstockhaus in Braunwald © Hannes Henz

Den dritten Preis vergab die Jury an das Ortstockhaus in Braunwald. Das Gasthaus des Glarner Architekten Hans Leuzinger von 1931 gilt als eine Ikone der Moderne in den Alpen. Bei der Sanierung zeigten die Architekten viel Respekt vor dem denkmalgeschützten Haus. Auf 1772 m über dem Meeresspiegel entstand so ein Musterbau für nachhaltigen Tourismus.

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Publikumsfavorit: Kongresszentrum Agordo © Emanuele Bressan

Erstmalig bei den Awards gibt es in diesem Jahr einen Publikumsliebling. Interessierte konnten über die Website ihre Stimme für ihr Lieblingsprojekt abgeben. Die meisten erhielt das Kongresszentrum im italienischen Agordo von Studio Botter und Studio Bressan. Die Holzkonstruktion greift die regionale Bautradition gekonnt auf, die Stärke der Konzeption bezieht sich auf die Schönheit der Dolomitenlandschaft, die zum Hauptthema wird.

Zehn Jahre Constructive Alps

Am 24. November soll die Ausstellung „Constructive Alps – Bauen fürs Klima“ ihre Tore öffnen, die bis Ende Mai 2021 im Alpinen Museum in Bern zu sehen sein wird. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums von Constructive Alps stellt die Ausstellung nicht nur die nominierten und ausgezeichneten Projekte vor, sondern wirft auch einen Blick auf herausragende Beispiele aus früheren Ausgaben. Am 9. und 10. Juni 2021 findet im Rahmen des Vorsitzes der Schweiz bei der Alpenkonvention zudem eine Konferenz zu nachhaltigem Sanieren und Bauen in St. Gallen statt. Aufgrund der Pandemie können sich diese Termine noch ändern. Interessierte werden gebeten, sich auf der Website des Alpinen Museums zu informieren.

Quelle: Constructive Alps