Holzbau für UNESCO-Welterbe

Ein Artikel von Birgit Gruber | 18.01.2021 - 14:08
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© Dorte Mandrup Architekten

Das niederländische Küstendorf Lauwersoog ist ein beliebter Ort für Fischer und Besucher aus aller Herren Länder, die sich in das von der UNESCO geschützte Küstenfeuchtgebiet wagen. Die Menschen wollen dort hautnah das unglaubliche Ökosystem des Wattenmeeres erleben. Um ihnen dieses Naturschauspiel noch näher zu bringen, entsteht dort bis 2022 ein einzigartiges Projekt, bei dem der Baustoff Holz eine große Rolle spielt. Mit dem „Wadden Sea World Heritage Center“ entwirft das Architekturbüro Dorte Mandrup bereits ihr drittes Projekt in der UNESCO Welterbe Region Wattenmeer. Zuvor lieferten die Architekten auch die Entwürfe für das Wadden Sea Center in Dänemark und das Trilateral Wadden Sea World Heritage Partnership Center in Deutschland. Das neue Wattenmeerzentrum entsteht direkt am Hafen und funktioniert als Feldstation, in der Besucher, Studierende und Wissenschaftler die Erforschung des Ökosystems Wattenmeer aus erster Hand erleben können. Gleichzeitig können die Besucher ihre eigene Rolle und ihren Einfluss auf die natürliche Umwelt erkunden. Diese Art des Erlebens soll das Bewusstsein der Menschen für die Bedeutung des Wattenmeeres, Natur und Klima nachhaltig formen. 

Inspiriert durch die Gezeiten

„Inspiriert durch den endlosen Zyklus der Gezeiten bietet die spiralförmige Steigung des Gebäudes einen atemberaubenden 360-Grad-Blick auf das Meer und die umliegende Landschaft. Man hat fast das Gefühl, eins mit dem Meer zu sein“, erklärt Architektin Dorte Mandrup. In diesem Sinne werden die Besucher im Inneren des Zentrums über einen rundlaufenden Aufstieg, der das kontinuierliche Steigen und Fallen der Wasseroberfläche symbolisieren soll, von der Eingangshalle bis aufs Dach geführt. Für die Innen- und Außengestaltung des Zentrums setzen die Architekten auf Holz als Baumaterial. Neben nachhaltigen Aspekten wird hierdurch eine warme und einladende Atmosphäre erzeugt. Erreicht wird das Wattenmeerzentrum vom Hafen aus über eine nach Süden gerichtete Treppe, die zum Haupteingang führt. Eine weitere Treppe führt im Nordwesten zu einer Aussichtsplattform, die zum Verweilen und Beobachten des Meeres einlädt.

Im zweiten Obergeschoss angekommen, bietet das Zentrum einen beeindruckenden Einblick in die (Unterwasser-)Welt der geretteten Seehunde. Ein großes Schaubecken ermöglicht es, Robben aus nächster Nähe zu erleben. Auf dem Dach können die Besucher einen tollen Ausblick sowie die wärmenden Strahlen der Abendsonne genießen.

Quelle: Dorte Mandrup Architekten