Brünn: nachhaltiges Bahnhofsquartier

Ein Artikel von Raphael Zeman | 14.09.2021 - 09:11
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Das Architekturbüro Benthem Crouwel aus Amsterdam und die Landschafts- und Stadtplaner von West 8 aus Rotterdam konnten sich bei dem internationalen, von der Stadt Brünn ausgeschriebenen Wettbewerb gegen 45 andere Einreichungen durchsetzen. Die Jury lobte dabei, dass der Entwurf einen Bezug zum architektonischen Erbe Brünns herstellt und zugleich einen modernen kombinierten Verkehrsknotenpunkt und hochwertigen öffentlichen Raum schafft.

Ein neues Viertel entsteht

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Das Projekt ist Teil einer umfassenden Quartiersentwicklung. Der Bahnhof umfasst dabei 14 Bahnsteige, Bus- und Straßenbahnhaltestellen, eine U-Bahn-Station sowie Parkplätze für Autos und Fahrräder. Zudem entstehen Verkaufsräume, Büros, Wohnungen, ein Hotel und öffentlicher Raum samt Wasserpark und Stadtpromenade. Das Highlight ist die großzügige Ankunftshalle, bei deren Konstruktion auch Holz zum Einsatz kommen soll. Die Projektkosten liegen bei 1,8 Mrd. €, eine Fertigstellung wird zwischen 2032 und 2035 erwartet. Martin Biewinga, Partner bei West 8: „Der Bahnhof bietet eine fantastische Möglichkeit, ein neues lebendiges Viertel in Brünn zu errichten. Das einfach und zugleich elegante Design ist Impulsgeber und neues Herz des Quartiers.“

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Großen Wert legt das Projektteam auch auf eine positive Energiebilanz. So sollen neben Holz auch andere naturbasierte Materialien in den Dachstrukturen und Fassaden zur Anwendung kommen, der Einsatz von Stahlbeton wurde auf ein Minimum reduziert. Die Gleisüberdachung wird zur Gewinnung von Sonnenenergie genutzt. Zudem setzt man auf Regenwassermanagement, natürliche Belüftung, die Nutzung von Tageslicht sowie eine geothermische Heizung beziehungsweise Kühlung.

Quelle: Benthem Crouwel Architects