Holz belebt altes Backsteinhaus

Ein Artikel von Birgit Gruber | 09.09.2021 - 09:14
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© Foster + Partners

Mit mehr als 10.000 m2 neuer Bürofläche wird das Projekt eine einzigartige Mischung aus privaten und öffentlichen Bereichen sein. Ergänzt werden diese durch eine große Grünanlage, die sich bis zur angrenzenden U-Bahn-Station Méndez Álvaro erstreckt. Nigel Dancey vom Architekturstudio Foster + Partners dazu: „Das Projekt bietet uns die einmalige Gelegenheit, dem alten Backsteingebäude neues Leben einzuhauchen. Es ist ein großartiges Beispiel für das Werk von Luis de Landecho aus dem frühen 20. Jahrhundert. Unser Entwurf zielt darauf ab, den ursprünglichen Geist des Industriebaus zu bewahren, gleichzeitig aber einen flexiblen Arbeitsplatz zu schaffen, der sich an neue Arbeitsweisen anpassen lässt. Gemeinsam mit Acciona haben wir ein Konzept entwickelt, das von unserer gemeinsamen Vision der Nachhaltigkeit getragen wird und unser Engagement für die Umwelt unterstreicht.“

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Holz aus spanischen Wäldern

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Ursprünglich als Erdgaswerk erbaut, das die Umgebung mit Energie versorgte, lag das Anwesen lange Zeit brach, bis Acciona es 2017 erwarb. Laut Architekten werden mit der Revitalisierung in Holzbauweise über 10.000 t Ziegelsteine eingespart. Die Gebäudehülle wird energetisch saniert und das hohe Innenvolumen wiederhergestellt. Durch die Einführung einer Reihe von abgestuften Stockwerken entstehen unter dem historischen Dach geschützte Terrassen. Die leichte Struktur mit Holz aus heimischen Wäldern (1600 mBrettsperrholz und Glulam), ermöglicht räumliche Flexibilität und integriert gleichzeitig Beleuchtung, Belüftung und andere Installationen ins Gebäude. „Die Holzstruktur wird mehr als 1000 t CO2 einsparen, ist recycelbar und demontierbar. Ein zentrales Oberlicht bringt natürliches Licht ins Innere, wodurch der Bedarf an energieaufwändigem Kunstlicht verringert wird. Siliziumplatten erzeugen zudem Strom“, erklärt Dancey.

Viel Grünflächen mit 300 Bäumen

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Das Gebäude befindet sich an der Calle 30, der Ringautobahn von Madrid und hat direkten Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Projekt macht sich das gemäßigte Klima Madrids zunutze, in dem sich die Menschen neun Monate im Jahr im Freien aufhalten können. Deshalb wird der Umbau mit viel Grünflächen erschlossen. „Ein Innenhof mit Gartendach führt zu einem 10.000 m2 großen Park mit 300 Bäumen. Es wurden sorgfältig einheimische Arten ausgewählt, um den Wasserverbrauch zu senken, der aus wiederverwerteten Quellen stammen wird“, weiß Dancey.

Quelle: Foster + Partners