Ressourcenschonend Bauen mit Holz

Ein Artikel von Simon Speigner | 19.10.2021 - 09:00

Holzfeuerwehrhaus Thalgau

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© Andrew Phelps

Im Umgang mit den örtlichen Firmen konnten wir eben das Holzfeuerwehrhaus für den Löschzug Unterdorf in Thalgau fertigstellen. Neben der nachhaltigen Bauweise wurde die Wertschöpfung in der Region gehalten, indem vorrangig lokale Unternehmen beauftragt werden konnten. Zudem wurde das Bauwerk mit einer außerordentlich hohen Eigenleistung der Feuerwehrkameraden errichtet. So wurden beispielsweise die komplette Fassade, die Dachdeckung und ein großer Teil des Innenausbaus in Eigenregie hergestellt und das Holz für den Dachstuhl, den Innenausbau und die Fassade wurde von den örtlichen Waldbauern gespendet. Hierin zeigt sich eine hohe Identifikation der Bevölkerung mit dem Gebäude. Der Mehrwert für die Gemeinde liegt zudem darin, dass die gesamte Gebäudefläche unterkellert wurde und somit Lagerflächen für die Feuerwehr und den gemeindeeigenen Bauhof geschaffen werden konnte, ohne anderswo weitere Grünfläche zu versiegeln.

Kapelle der Barmherzigkeit in Ried

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© Kurt Hörbst

Die Kapelle der Barmherzigkeit in Ried am Wolfgangsee hat uns gezeigt, wie heute Kreativität, zeitgemäße Planung und industrielle Fertigung sowie Handwerk zusammenspielen können. Wesentlich war bei diesem ideellen und spirituellen Projekt die kongeniale Zusammenarbeit zwischen Planern und ausführenden Handwerkern. Angefragt wurde die Kapelle seitens der Bauherrin ursprünglich beim Europakloster Gut Aich. Auf Initiative von Bruder Thomas Hessler, von dem die künstlerische Grundkonzeption und sakrale Ausstattung stammen, wurde der Kontakt zu uns hergestellt. Die Auswahl der beteiligten Handwerker erfolgte dann in Abstimmung mit der Bauherrin. Spannend war die Kombination von Hightech-Produktion mit jahrhundertealter Handwerkstradition – der Bogen spannte sich von 3D-unterstützter Planung über CNC-Abbund bis hin zu Glasmaler- und Goldschmiedearbeiten in Klosterarbeit. Möglich war die Errichtung dieses zwar einfach wirkenden, aber komplex in der Planung und Konstruktion gewesenen Projekts nur durch die enge Zusammenarbeit der Planer mit den Ausführenden unter Einbindung der produzierenden Holzindustrie. Es wurde sowohl auf der persönlichen Ebene als auch im digitalen Dialog eine gemeinsame Sprache gesprochen und auf Augenhöhe kommuniziert.

Internatsgebäude Holztechnikum Kuchl

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©  sps Architekten

Das Internatsgebäude für das Holztechnikum in Kuchl, bei dem es das Beste für den Holzbaunachwuchs zu schaffen gilt, wird für sps Architekten aus heutiger Sicht – bei den steigenden Holzpreisen – eine Herausforderung. Wir konnten dazu den ausgelobten Architektenwettbewerb für uns entscheiden und wollen nun gemeinsam mit dem Bauherrn, dem Planungsteam und den ausführenden Betrieben zeigen, was im Holzbau wirklich möglich ist. Dazu brauchen wir Mut, Fairness, Zusammenarbeit auf Augenhöhe im Team und Vernunft mit Verantwortung.