Alter Steinbruch wird nachhaltiges Wohngebiet

Ein Artikel von Birgit Gruber | 22.02.2022 - 09:57
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© Snøhetta

Seit 2017 arbeitet das renommierte schwedische Architekturbüro Snøhetta an der Umwandlung eines alten Steinbruchs in ein ökologisch und sozial nachhaltiges Stadtviertel in Mölnlycke, außerhalb von Göteborg. Ziel ist es, die neuen Gebäude in Wendelstrand zu einem führenden Beispiel für umweltfreundliche Wohnkonzepte zu machen. Der Entwurf ist eine Art Gartenstadt mit vielfältigen Wohnformen für Familien. Das Projekt bietet zudem verschiedene öffentliche Bereiche und einen Park, der sich durch die Siedlung schlängelt und seinen Höhepunkt in der Dachlandschaft des sogenannten Lakehouse findet – ein Gemeinschaftsgebäude, das von allen Bewohnern und Besuchern genutzt werden kann.

Ein Modell für innovativen Wohnungsbau

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© Snøhetta

„Wir glauben, dass dieses Projekt ein Modell für innovativen und nachhaltigen Wohnungsbau ist, bei dem Holz als Baumaterial im Mittelpunkt steht. Auf diese Weise trägt es nicht nur in Schweden, sondern in der gesamten nordischen Region zu einer Verringerung des CO2-Fußabdruckes bei", sagt Rikard Jaucis, leitender Architekt bei Snøhetta. Das multifunktionale Gebäude wird seinen Bewohnern ein Restaurant, ein Café, Geschäfte, Veranstaltungsräume, Büroräume, ein Fitnessstudio und ein Wellnesscenter bieten – alles unter einem gemeinsamen, grünen Dach. 

Vom Steinbruch zum Baumhaus

Da das Gelände früher ein Steinbruch war, ist die Gestaltung des Erdgeschosses und der beiden untersten Etagen von der Geschichte des Ortes inspiriert und wird von Gestein dominiert, das die Umgebung widerspiegelt. Die beiden obersten Stockwerke bilden eine Baumkrone nach und sind von den Baumhäusern inspiriert, die man als Kind bauen wollte, einschließlich einer spiralförmigen Holztreppe. Die Arbeitsräume im Lakehouse werden aus Brettsperrholz, Leimholz und natürlichen Materialien errichtet. Damit steht den Bewohnern von Wendelstrand ein einladender, grüner Ort zur Verfügung, der für das zukünftige Arbeitsleben geeignet ist.

Dem Lauf der Zeit trotzen

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© Snøhetta

Von außen betrachtet ist das Lakehouse in kreisförmigen Segmenten geformt, die der natürlichen Topografie des Geländes folgen, die sich vom Park im Norden nach Süden hin natürlich erhöht. Die Wahl der Materialien war für das Lakehouse-Projekt von großer Bedeutung. Snøhetta entschied sich dafür, so viel wie möglich natürliche, lokale Materialien mit hoher Energiebindung und geringen CO2-Emissionen zu verwenden. Für die Fassaden und den größten Teil der Konstruktion kommen natürliche Materialien wie Holz und Stein zum Einsatz, die sich farblich an die Umgebung anpassen. Zusammen mit der sichtbaren Holzkonstruktion verleiht die Glasfassade dem Gebäude einen Ausblick auf die umliegende Landschaft. So entsteht das Gefühl, gleichzeitig drinnen und draußen zu sein.

Quelle: Snøhetta