Die Gestaltung ist mit ihrer rhythmischen Anordnung der Fenster und der engen Verbindung von Innenraum und natürlicher Umgebung an den modernistischen Bestandsgebäuden am Campus orientiert. Dadurch soll das Gebäude nach der Fertigstellung nicht als Fremdkörper erscheinen, sondern so wirken, als wäre es schon immer da gewesen.
Demontierbare Holzbauelemente
Die Powerhouse Company, aus deren Feder auch das schwimmende Holzbüro in Rotterdam stammt, bezeichnen den neuen Universitätsbau als „vollkommen zirkulären Pionier der akademischen Architektur“: Der Fünfgeschosser mit den Maßen 33 x 33 m bietet auf seinen rund 5000 m² Fläche 14 Vorlesungsräume, Lernbereiche und ein Foyer. Das energieneutrale Gebäude soll vorwiegend mit Brettsperrholz errichtet werden, die Decken spannen dabei über 9 m. Laut Angaben der Architekten werden in etwa 4,5 km Holzträger so verbaut, dass man sie für eine zukünftige Weiternutzung demontieren kann. Auch die vorgehängte Kalksteinfassade erleichtert die Wiederverwendung der Holzbauelemente. „Die Details sehen einfach und selbsterklärend aus, aber das disziplinübergreifende gemeinsame Erarbeiten der technischen Verbindungen war eine große Herausforderung. Das war neu und äußerst inspirierend für uns“, erklärt Romano van den Dool, BIM-Ingenieur bei Powerhouse Company.
Verwoben mit der Natur
Auch innen kommt mit sichtbar belassenem Holz, Stein und Gips eine natürliche Materialpalette zur Anwendung. Die Fassaden sind zudem an vier Charakteristika der Umgebung angepasst, denn an das Gebäude angrenzend befinden sich ein Wald, eine Parklandschaft, Wohnbereiche und die Hauptachse zum Bahnhof. Die Eingänge und Fensteröffnungen sind an diese Nutzungen beziehungsweise Funktionen angepasst und bieten entsprechende Verbindungen und Ausblicke.
„Gemeinsam mit dem Auftraggeber haben wir unsere Ansprüche während des Entwurfsprozesses noch gesteigert und so ein CO2-neutrales, komplett zirkuläres Gebäude geschaffen, das mit dem BREEAM Outstanding-Zertifikat ausgezeichnet werden soll“, beschreibt Architekt Janneke van der Velden die Ambitionen der Auftraggeber und Planer.
Quelle: Powerhouse Company