Holz im Hallenbad: Eine gute Wahl

Ein Artikel von Birgit Gruber | 22.07.2022 - 10:03
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Über den großen Becken liegen bis zu 30 m lange Brettschichtholz-Binder auf den Stahlbetonstützen auf. Darauf wurden tragende Brettsperrholz-Kastenelemente verschraubt. © Lignotrend / Martin Granacher

Holz im Schwimmbad zu verwenden, muss kein Widerspruch sein. Ein tolles Beispiel lieferten unlängst – nach einem gewonnenen Wettbewerb – die Freiburger Sacker Architekten. Sie errichteten neben dem bestehenden Nordbad in Darmstadt einen Hallenneubau mit dem ökologischen Baumaterial. „Wenn wir Hallenbäder planen, gehört Holz inzwischen immer dazu“, sagen die Planer. Die individuell konfigurierbaren Brettsperrholz-Dachbauteile stammen von Lignotrend. So biete der leichte Baustoff, anders als Stahl, keine Angriffsfläche für chlorhaltige Luft und sei in der Lage mit schlanken Querschnitten auch die großen Spannweiten über Schwimmbecken sicher zu überbrücken. Ausführender Betrieb für die Zimmererarbeiten war Holzbau Amann aus Weilheim. 

Lüftungsanlagen regeln Luftfeutchigkeit

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Im Bereich des Plantschbeckens überbrücken die Dachbauteile die Distanz von rund 15 m von Attika zu Attika sogar frei ohne Zwischenauflager. © Lignotrend / Martin Granacher

Im Nordbad Darmstadt verteilen sich insgesamt 1830 m² Wasserfläche auf ein 50-m-Wettkampfbecken mit acht Bahnen für den Leistungssport, ein 25-m-Schwimmerbecken, welches mit sechs Bahnen, seinem Wasserparcours und der Sprunganlage vielseitig genutzt werden kann, ein Therapie- und Bewegungsbecken, ein Lehrschwimmbecken und schließlich den Planschbereich für die Kleinsten. Gleich im Anschluss an das helle Foyer sind die Umkleiden und Sanitärbereiche, die Räumlichkeiten des öffentlichen Schwimmvereins und im Untergeschoss die Schwimmbadtechnik in einem massiven Gebäudekern aus Stahlbeton untergebracht. Dieser unterstützt auch die Aussteifung der Holzarchitektur für die Dachlandschaft. Großzügige Glasfassaden schaffen eine offene und natürliche Raumatmosphäre. Um Holz sicher im Hallenbadbau verwenden zu können, muss eine hohe Luftfeuchtikeit von vornherein ausgeschlossen werden. Planerisch haben das die Architekten mit optimal dimensionierten Lüftungsanlagen und einer Feuchtesteuerung sichergestellt. „Diese definieren in Bädern ein konstantes Raumklima, in dem die Holzbauteile ohne Bedenken eingesetzt werden können“, weiß Architekt Maximilian Matscheko.

Quelle: Lignotrend