Vergangene Woche wurde der internationale Baupreis „Constructive Alps" verliehen. Die ersten drei Ränge und damit die Preissumme von 50.000 € teilen sich heuer vier Projekte.
Den ersten Preis gewinnt das 2020 erbaute Schulhaus Feld in Azmoos in der Schweiz. Als Ersatzneubau schafften Felgendreher Olfs Köchling Architekten auf der Grundstücksfläche des rückgebauten Bestandsbaus Platz für 200 Kinder, wo früher nur 80 den Unterricht besucht hatten. „Der Holzbau überzeugt, weil er sozial und ökologisch nachhaltig ist, indem er unter anderem Begegnungsräume schafft und mit Photovoltaik auf dem Dach seinen Energiebedarf deckt“, heißt es vonseiten der Jury.
Neubau Schulhaus Feld
Ort: Azmoos/CH
Bauherrschaft: Politische Gemeinde Wartau
Architektur: Felgendreher Olfs Köchling Architekten
Holzbau: Blumer-Lehmann
Statik: Merz Kley Partner
Bauphysik: Lenum
Den zweiten Preis teilen sich heuer zwei Projekte: Der Firmenhauptsitz des Heizungsspezialisten ÖkoFEN France in Saint-Baldoph/FR, nahe bei Chambéry, sowie die Wohnüberbauung Ghiringhelli in Bellinzona/CH.
Der Bau von ÖkoFEN France ist von der tragenden Konstruktion bis zur Gebäudehülle in Massivholz ausgeführt. Die Jury kommentiert: „Das Projektteam setzte städtebauliche Akzente am Übergang der Industriezone zum angrenzenden Feuchtgebiet, indem es beispielsweise einen baumbestandenen Innenhof angelegt hat."
Firmenhauptsitz ÖkoFEN
Ort: Saint-Baldoph/FR
Bauherrschaft: ÖkoFEN France
Architektur: Atelier17c architectes
Holzbau: Ecotim
Die Wohnüberbauung Ghiringhelli ist ebenfalls in Holz konstruiert und „verbindet ökologische Anliegen mit einer qualitätsvollen Innenentwicklung sowie einem erschwinglichen Wohnraumangebot. Die drei bestehenden Mehrfamilienhäuser aus den Jahren 1967, bzw. 1984 und 1987 werden aufgrund ihres Zustands rückgebaut. An ihrer Stelle realisieren wir für die Bauherrschaft ein fünfgeschossiges Mehrfamilienhaus mit Kleinwohnungen.
Ersatzneubau Ghiringhelli
Ort: Bellinzona/CH
Bauherrschaft: Helsana AG
Architektur: Oxid Architektur
Holzbau und Bauphysik: Renggli
Statik: Jelmoni Ingegneria
Der dritte Preis geht nach Österreich an die sanierte Falkenhütte in Hinterriß im Karwendel-Gebirge. Die Grundsanierung der Falkenhütte war mit Gesamtkosten von 6,4 Mio. € das bisher größte Hüttenprojekt, das die Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins jemals in Angriff genommen hat. Bei der Hütte kam zwar auch sehr viel Holz zum Einsatz, um einen reinen Holzbau handelt es sich allerdings nicht. Das Architekturbüro Rainer Schmid hat die bestehenden Gebäudeteile aus den 1920er- und 1960er-Jahren erhalten und die neuen Anbauten darauf abgestimmt. „Unser Ziel war es, die denkmalgeschützte Hütte zu erhalten und für die nächsten Jahrzehnte zu wappnen“, sagt die Bauherrschaft. Die Falkenhütte ist außerdem der zum zweiten Mal gekürte Publikumsfavorit.
Generalsanierung Falkenhütte
Ort: Hinterriß/AT
Bauherrschaft: Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins
Architektur: Architekturbüro Rainer Schmid
Statik: Tragwerksplanung Reiser
„Constructive Alps 2022" ist ein Beitrag Liechtensteins und der Schweiz zur Umsetzung der Alpenkonvention und deren Klimaaktionsplan. Die Alpenkonvention ist weltweit das erste völkerrechtlich verbindliche Übereinkommen für die nachhaltige Entwicklung einer Bergregion.
Quelle: Constructive Alps