Das kleinere Gebäude (im Hintergrund) folgt als langgezogener Solitär der Bauflucht des größeren Bürogebäudes, das mit einem unregelmäßig trapezförmigen Grundriss als Carré ausgebildet ist. © Ilya Ivanov
EDGE Suedkreuz Berlin besteht aus zwei siebengeschossigen Holzhybrid-Baukörpern mit insgesamt rund 32.000 m² Grundfläche. Cree Deutschland und Rhomberg Systemholzbau aus Österreich agierten bei diesem gewaltigen Bauprojekt im Zusammenschluss mit der ZECH Bau aus Bremen als ARGE SXB. Das größere der beiden frei stehenden Gebäude, das Carré-Gebäude, umfasst rund 20.000 m² Grundfläche und ist damit auf lange Sicht flächenmäßig das größte frei stehende Holzhybrid-Gebäude in Deutschland – und eines der größten in Europa.
Im Herzen des größeren der beiden Bauteile befindet sich ein großzügiges, lichtdurchflutetes Atrium. Seit Mai dient der Bau dem Energieversorger Vattenfall als neue Deutschland-Zentrale. © Ilya Ivanov
Das zentral gelegene 26 m hohe Atrium wird von einem transparenten ETFE-Foliendach, das auf einer Holzbinderkonstruktion ruht, überspannt. Blickfang sind die vier in ihren Höhen abgestuften, baumähnlichen Gebilde. Deren Stahlkonstruktion wird von einer Lamellenstruktur aus Fichtenholz überdeckt. Verbunden sind sie durch Treppen, die über Aufenthaltsplattformen zu den angrenzenden Büroetagen führen. „Von Stützen, Balken, Fenstern, Türen über Verkleidungen und Handläufen: Holz findet sich sichtbar in allen Innenbereichen des Gebäudes, bereichert die klare Architektur um ein lebendiges Element und holt so den Aspekt der Natur in die einzelnen Räume des als offenes Ökosystem gedachten Bürokomplexes“, heißt es in der Pressemitteilung des Architekturbüros. Insgesamt wurden im Projekt 1190 Holzhybrid-Deckenelemente, die auf 1280 Brettschichtholz-Stützen lagern, sowie 445 Multibox-Wandelemente mit einer Gesamtfläche von 16000 m² verbaut. Beim Hochbau kamen rund 3500 m³ Fichtenholz zum Einsatz.
Die auf ein Minimum reduzierten Stahlbetonbauteile dienen der Brandabschnittstrennung oder der Aussteifung des Gebäudes. Die Holz- und Holzhybridelemente wurden als Tragwerk im Innenbereich verbaut, Beton für Fundament und Untergeschoss verwendet. Holzstützen und -balken führen die gesamten vertikalen Lasten des Gebäudes ab. Unterstützt durch die Holzhybridbauweise ist das Projekt DGNB-Platin vorzertifiziert und erhält Deutschlands erstes WELL Core & Shell Gold Zertifikat.