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Hobelware erobert die Architekturbiennale

Ein Artikel von Redaktion | 20.09.2021 - 10:20
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Platform Austria, Österreich-Pavillon auf der Architekturbiennale 2021 © Ugo Carmeni

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Einer ehemaligen Schule im fünften Wiener Gemeindebezirk wurde neues Leben eingehaucht. Die Installationen, die hier entstanden sind, werden im Österreich-Pavillon der Architekturbiennale in Venedig gezeigt. © Mostlikely Sudden Workshop

„Uns fällt kein geeigneteres Material ein, mit dem sich unser Projekt hätte besser umsetzen lassen”, erzählen Mark Neuner und Andreas Lint, die es sich 2020 gemeinsam zum Gespräch mit holzbau austria im Hochparterre einer ehemaligen Schule der Stadt Wien im fünften Bezirk gemütlich gemacht hatten. Sie sprachen dabei selbstverständlich von Holz. Die umtriebigen Architekten, die 2015 die Idee des „Mostlikely Sudden Workshops“ entwickelt haben, arbeiteten nicht zum ersten Mal mit dem ökologischen Werkstoff und auch nicht zum ersten Mal in Kooperation mit dem Verband der Europäischen Hobelindustrie (VEH). Mit zwei Holzbrettformaten und einer Kappsäge im Gepäck erfindet Mostlikely Wien Stück für Stück neu. An ungenutzten Orten entstehen in offenen Werkstätten und gemeinsam mit lokalen Initiativen sowie Interessierten aus der Nachbarschaft temporäre Installationen und räumliche Prototypen. Im Rahmen des „Sudden Workshop” gab es 2017 beispielsweise eine temporäre Installation am Wiener Naschmarkt sowie einen Ort der Kommunikation namens „Creau” im Umfeld der ehemaligen Pferdestallungen der Wiener Krieau. Nur zwei der etlichen Projekte, denen Gedanken des Selbstpartizipierens und des Einbezugs der Zwischennutzungsorte stets inhärent sind. Immer mit dabei: der Werkstoff Holz und als Sponsor und aus Überzeugung der VEH. Die VEH-Mitglieder
ADLER-Lacke, Rema-Hobelwerk und Weiss haben diesmal VEH TOP Hobelware in unterschiedlichen Dimensionen, teilweise in Farbe, beigestellt. „Rainer Handl war auch bei diesem Projekt von der ersten Stunde an mit dabei”, freut sich Andreas Lint, Mitglied des Mostlikely-Teams, über das abermalige Engagement des Verbandsgeschäftsführers. Der Architekt betreute das mit dem Österreich-Beitrag für die Architekturbiennale in Venedig zusammenhängende Projekt federführend.

Zwischennutzung Hand in Hand mit Material Holz

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Die Architekturbiennale in Venedig: Nach der pandemiebedingten einjährigen Verschiebung konnten die von den Studenten der Technischen Universität Wien gefertigten und mit Lasuren von ADLER beschichteten Möbel und Installationen nun endlich an ihrem Bestimmungsort aufgestellt werden. © Ugo Carmeni

Das Gespräch fand in der Viktor-Christ-Gasse des fünften Wiener Gemeindebezirks in einer verlassenen Schule statt. Allerdings nur von Schulkindern verlassen, denn seit Anfang August 2019 bespielen die vormals leeren Klassenzimmer kreative Geister in Form eines „Creative Cluster”. Die Schulräumlichkeiten transformierte man teilweise in Ateliers, Proberäume und Co-Working-Spaces. Die kleine Turnhalle wird für Veranstaltungen genutzt und im Innenhof entsteht ein durchdachtes Begrünungskonzept. Unter anderem haben sich das Hip-Hop-Label Heiße Luft, das Magazin c/o Vienna oder die DJ-Schule für Frauen namens Turntablista hier eingefunden. Mostlikely gesellte sich Ende 2019 mit ihren Holzwerkstätten vorrangig in den Kellerräumlichkeiten dazu. Der perfekte Ort, um zu schrauben, hämmern und tüfteln. Was hier im Wintersemester 2019/20 entstand, sind Holzelemente, also Hocker, Installationen und diverse Einrichtungsgegenstände, die nach der einjährigen Verschiebung nun endlich ihren Bestimmungsort im Österreich-Pavillon auf der Architekturbiennale in Venedig fanden.

Was passiert im Keller?

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Das Team von Mostlikely Sudden Workshop: Arne Leibnitz, Marlene Lötsch,
Christian Höhl, Nikolaus Kastinger, Mark Neuner, Andreas Lint (v.l). © Mostlikely Sudden Workshop

Im Mittelpunkt von „Platform Austria”, dem von Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer kuratierten österreichischen Biennale-Beitrag, steht die Auseinandersetzung mit Veränderungsprozessen im urbanen Raum. Digitale Systeme provozieren demnach Umbrüche in der Lebenskultur und haben Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben in der Stadt. Diese Vorgänge sollen im Österreich-Pavillon in Venedig hinterfragt werden. Die Kuratoren haben
Mostlikely mit Teilen der Ausstellungsgestaltung beauftragt.

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Für den österreichischen Beitrag zur Biennale haben die VEH-Mitglieder
TOP Hobelware in unterschiedlichen Dimensionen, teilweise in Farbe, beigestellt. © Mostlikely Sudden Workshop

„Beim ‚Sudden Workshop‘ ist die Freude am Selbermachen, die Begeisterung für experimentelles Miteinander und das Realisieren gemeinsamer Ideen im Vordergrund, alles auch wichtige Parameter des Plattform-Urbanismus”, berichtet Lint. Die Installation setzt komplett auf Holz und die Zusammenarbeit mit Studenten der Technischen Universität Wien. Ein Konzept, das sich in Vergangenheit oft bewährt hat.

 


Verband der Europäischen Hobelindustrie (VEH)
Schwarzenbergplatz 4
1030 Wien
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