Gut besucht: Zum Dialog Holzbau kamen viele Interessierte in die Mensa der Linzer Johannes Kepler Universität. © A. Röbl
Bis 2050 will die EU klimaneutral werden und muss daher den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen drastisch reduzieren. Um die Klima- und Energieziele des European Green Deal zu erfüllen, ist eine gezielte Lenkung von Investitionsströmen in ökologisch nachhaltige Projekte erforderlich. Die EU-Taxonomie-Verordnung soll hier für mehr Transparenz sorgen und ist ein wichtiges Instrument, um bewerten zu können, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) stehen ebenso vor ihrer breiten Einführung.
Gut gelaunt in Linz: Innungsgeschäftsführer Markus Hofer, Martin Löcker von UBM, Architekt Martin Kostelezky, proHolz-Obmann Georg A. Starhemberg und Holzbauinnungsmeister Josef Frauscher (v. li.) © A. Röbl
Die Nachfrage nach ökologischen Immobilieninvestments ist hoch und wird wohl weiter steigen. Der Holzbau wird für Immobilienentwickler und Investoren angesichts dieser Entwicklungen noch attraktiver. Überall auf der Welt entstehen derzeit Holzbauprojekte in einer Größenordnung, die die Branche bisher nur als Leuchtturmprojekte kannte. Ganze Stadtquartiere mit zehntausenden Quadratmetern Nutzfläche werden in Holz- und Holzhybridbauweise errichtet. Der Holzbau ist somit mitten in einer entscheidenden Phase.
Börsennotiertes Unternehmen setzt auf Holz
Das börsennotierte Unternehmen UBM Development legt indes sein Hauptaugenmerk auf die Immobilenentwicklung im Bereich Green Building und Smart Building. Derzeit arbeitet das Unternehmen an großvolumigen Holzbauprojekten in Wien, Berlin, München oder Prag. Martin Löcker, COO von UBM, zeigte beim Dialog Holzbau die Chancen und Potenziale des Holzbaus aus Sicht eines Projektentwicklers vor dem Hintergrund der Taxonomie auf. In seinem Impulsvortrag berichtete er über die bis 2027 geplante Umsetzung von Holz- und Holzhybridbauten mit einer Gesamtfläche von insgesamt 180.000 m2 durch sein Unternehmen.
Großprojekte im Holzbau - Projekt Pi
Ein spannendes Beispiel für ein großvolumiges Holzbauprojekt präsentierte Martin Kostelezky von den Duplex Architekten. Ihr Konzept für das Holzhochhaus Pi in Zug/Schweiz fand international große Beachtung. Der Wettbewerbsbeitrag für einen 80 m hohen Holzturm verbindet eine effiziente Tragstruktur aus Holz mit einer großen Vielfalt an Wohnungstypen und Gemeinschaftsangeboten. Die Fertigstellung soll bis 2027 erfolgen.
Podiumsdiskussion: Ist die Zeit für Großbauprojekte im Holzbau gekommen?
In der Diskussion wurde die große Dynamik bei der Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten behandelt. Der Vorteil des Holzbaus liegt in Zeiten eines wieder höheren Zinsniveaus aus Sicht der Immobilienentwickler nicht in einem geringfügig geringeren Zinssatz, sondern vor allem in einer deutlich kürzeren Bau- und damit Vorfinanzierungszeit. Ebenfalls von Bedeutung aber schwer messbar ist die hohe Aufenthaltsqualität in Holzbauten.
Im Team für mehr Holz: Rudolf Ortner, Geschäftsführer LOC-Holz , Landesrat Markus Achleitner, Stefanie Huber, Vorstandsvorsitzende Allgemeinen Sparkasse OÖ, Markus Obermüller, Geschäftsführer Brüder Resch (v. li.). © A. Röbl
Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner unterstrich in der Podiumsdiskussion die Bedeutung der Branche für die heimische Wirtschaft. Stefanie Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, zeigte auf, dass Taxonomie und Nachhaltigkeit bei Finanzierungsgesprächen schon fixer Bestandteil sind.
Quelle: proHolz Oberösterreich