Münchener „stapeln“ Holzhybriden

Ein Artikel von Birgit Gruber | 04.10.2023 - 11:34
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Beim Neubau werden in Holzhybridbauweise rund 1000 neue Arbeitsplätze geschaffen. © Accumulata

Axa IM Alts hat nach Erhalt der Baugenehmigung Anfang September mit dem Bau von „The Stack“ (deutsch: der Stapel), einem rund 14.500 m2 großen Büroprojekt mit rund 1000 Arbeitsplätzen im Münchener Zentrum, begonnen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit Accumulata entwickelt und soll bis Ende 2025 fertiggestellt werden. Das Gebäude umfasst sechs Stockwerke mit Büroflächen, drei Untergeschoße, ein Erdgeschoß und mehrere dazugehörige Einrichtungen an der Ecke Schwanthalerstraße und Goethestraße. Der von Wilmotte & Associés Architectes entworfene Neubau zielt auf eine marktführende Umweltbilanz ab, indem es die Holzhybridbauweise mit grüner Energietechnologie und umweltfreundlichen Designmerkmalen kombiniert, um den Energiebedarf im Vergleich zu einem typischen Neubau erheblich zu senken. Zusätzliche Smart-Building-Technologie wird die Luftqualität in den Innenräumen regulieren und eine hocheffiziente lokale Klima- und Beleuchtungssteuerung ermöglichen, um die Produktivität und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu steigern.

Hotels mussten weichen

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„The Stack“ befindet sich an der Ecke Schwanthalerstraße und Goethestraße im Zentrum von München.  © Accumulata

Am Gelände des Neubaus befanden sich die Gebäude der ehemaligen Hotels Cristal und Dolomit. Nach dem Erwerb der Liegenschaft im vergangenen Jahr wurden mögliche Entwicklungsmaßnahmen geprüft. „Nach intensiver Untersuchung des Bestands haben wir jedoch feststellen müssen, dass die Objekte sich nicht für eine Revitalisierung eignen. Stattdessen soll ein nachhaltiges Gebäudekonzept und Mischnutzung dazu beitragen, das südliche Bahnhofsviertel ökologisch und hinsichtlich der Aufenthaltsqualität aufzuwerten“, sagt Markus Diegelmann, Managing Partner des Immobilienentwicklers. „The Stack“ befindet sich in prominenter Lage im zentralen Geschäftsviertel Münchens, wo die Nachfrage nach modernen, nachhaltigen Büroflächen das derzeitige Angebot bei Weitem übersteigt, was sich durch die begrenzte Entwicklungspipeline noch verstärken dürfte. Die zunehmende Bedeutung Münchens für die deutsche Wirtschaft sowie die verbesserte Anbindung der Stadt durch den erheblichen Ausbau der Infrastruktur unterstützen die anhaltende Nachfrage. 

Südliches Bahnhofsviertel soll grüner werden

Die Architektur des Gebäudes ist innen wie außen durch viel Grün geprägt. Im Atrium des Gebäudes sollen Bäume ins erste Obergeschoß ragen. Bepflanzte Auskragungen an der Fassade sollen nicht nur das Objekt verschönern, sondern auch das Straßenbild nachhaltig prägen. Der Dachgarten mit Pflanzen und Freiflächen bietet den Nutzern außerdem Grünflächen für mehr Aufenthaltsqualität. Entlang der Dachfassade des Gebäudes soll eine Photovoltaikanlage in Zukunft für grünen Strom sorgen. Außerdem soll das Objekt einen sogenannten „Gebäudepass“ erhalten, der verbaute Materialien in einem Onlinekataster namens Madaster dokumentiert. Das Ziel: Die verbauten Ressourcen sollen in Zukunft im Sinne der Kreislaufwirtschaft wiederverwendbar sein. Neben dem Erreichen der Energieeffizienzklasse KfW 40 sind außerdem Zertifizierungen wie DGNB und LEED Platin für die Gebäudenachhaltigkeit und SmartScore sowie WiredScore für die Gebäudevernetzung geplant.

Quelle: Accumulata