18,6 Mio. € für neues Bildungszentrum Holz

Ein Artikel von Birgit Gruber | 11.11.2025 - 08:30

Bei außerordentlichen Generalversammlungen in Biglen und Schönbühl haben die beiden Verbände das Projekt einstimmig durchgewinkt. Damit ist der Weg frei für die Realisierung eines Vorhabens, das für die Holzbranche im Kanton Bern richtungsweisend ist. Der Baukredit beträgt umgerechnet rund 18,6 Mio. €. Entworfen wurde das Zentrum vom Atelier G+S Architekten aus Burgdorf.

Holz im Zentrum

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Visualisierung des geplanten Bildungszentrums Holz Lützelflüh: Eine moderne Holzkonstruktion mit sichtbaren Brettschichtholzelementen und einer Fassade aus einheimischer Lärche.  © Atelier G+S Architekten und Planen 

Dem Baustoff Holz kommt beim neuen Bildungszentrum eine zentrale Rolle zu – nicht nur inhaltlich, sondern auch konstruktiv. Das Gebäude wird weitgehend in heimischem Holz errichtet, mit tragenden Elementen aus Brettschichtholz und Fassaden aus regionaler Lärche. Geplant ist ein nachhaltiges Energiekonzept mit Photovoltaikanlage, Regenwassernutzung und Wärmeerzeugung aus Holzschnitzeln. Der Bau soll den Minergie-Standard erfüllen und damit die ökologischen Werte der Branche selbst verkörpern.

Das Atelier G+S Architekten setzt auf eine klare, funktionale Holzarchitektur mit sichtbaren Konstruktionen und großzügigen Werkhallen. Großflächige Verglasungen schaffen helle, offene Lernräume, während flexible Trennsysteme unterschiedliche Ausbildungsformate ermöglichen – vom praktischen Werkunterricht bis zu digitalen Schulungen.

Zentrum für Ausbildung und Innovation

Derzeit besuchen angehende Schreinerinnen und Holzbauer ihre überbetrieblichen Kurse an mehreren Standorten, etwa in Langnau, Langenthal, Lyss, Interlaken und Frutigen. Mit dem Neubau in Lützelflüh sollen die Angebote konzentriert und modernisiert werden. Neben Werkstätten und Schulungsräumen sind Seminarräume, Aufenthaltszonen und eine Aula vorgesehen, die auch für Fachveranstaltungen und Weiterbildungen genutzt werden können. „Mit dem BHL schaffen wir einen Ort, der Wissen, Praxis und Leidenschaft für das Holzhandwerk verbindet“, sagt Jürg Rothenbühler, Präsident des Berner Schreinermeisterverbands. Sein Pendant von Holzbau Schweiz Bern, Peter Haudenschild, betont die Bedeutung des Projekts: „Wir investieren hier nicht nur in ein Gebäude, sondern in die Zukunft unserer Berufe.“

Ein besonderes Augenmerk lag in der Planung darauf, dass das Projekt ohne Ausnahmebewilligungen umgesetzt werden kann – ein Versprechen, das den Anwohnerinnen und Anwohnern an der Emmentalstraße früh gegeben wurde. Nun ist bestätigt: Alle Auflagen konnten eingehalten werden.

Mit der Genehmigung des Baukredits starten die nächsten Planungsschritte. Die Baueingabe ist im ersten Quartal 2026 vorgesehen. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die ersten Lernenden bereits 2028 im neuen Bildungszentrum Holz in Lützelflüh ausgebildet werden – in einem Haus, das Holz nicht nur lehrt, sondern lebt.

Quelle: Holzbau Schweiz | Sektion Bern