Kapo Fenster und Türen wurde 1927 gegründet, Stefan Polzhofer ist Geschäftsführer in vierter Generation. Nach rund 100 Jahren sei es nun Zeit für eine Neuerfindung, samt umfassender Ökologisierung und Modernisierung. Da ist es nur konsequent, dass der neue Firmensitz im Ökopark Hartberg auf der Fläche einer ehemaligen Baurestmassendeponie entsteht und so keine zusätzliche Bodenversiegelung stattfindet.
Holzbauweise und nachhaltiges Energiekonzept
Die beiden Produktionshallen in Fachwerkbauweise wurden bis auf die noch fehlende Holzfassade bereits fertiggestellt, im Hintergrund ist das noch in Bau befindliche Verwaltungsgebäude zu erkennen. © Kapo Fenster und Türen
Die neue Firmenzentrale, für die Eckhart Consulting als Generalplaner verantwortlich zeichnet, besteht aus zwei Produktionshallen und einem Bürobau mit Showroom. Die Hallen werden in ressourcenschonender Fachwerkbauweise mit 30 m freitragenden Spannweiten errichtet, beim Verwaltungsbau kommt Brettsperrholz zum Einsatz. Doch nicht nur beim Bau, auch beim Betrieb denkt Kapo ökologisch. Dank einer Photovoltaikanlage mit initialer Leistung von 111 kWp, erweiterbar auf 630 kWp, und eigenem Biomasseheizkraftwerk, ist die neue Fensterproduktion weitgehend energieautonom. Darüber hinaus wird sie mit CNC-Maschinen mit Energierückgewinnung aus Bremsvorgängen, drehzahlgeregelten Absaug- und Kompressoranlagen sowie einer vollautomatisierten Lackieranlage mit minimalem Materialverbrauch und niedrigen VOC-Emissionen versehen.
Leistungsfähiger Marktführer
So wird das Ensemble nach Fertigstellung und Anwachsen der umfassenden Begrünung aussehen. © Kapo Fenster und Türen
Wir erneuern im Zuge des Umzugs unseren kompletten Maschinenpark und unser Produktsortiment und werden durch diese Investition zum leistungsfähigsten Holzfensterhersteller Österreichs. Dabei sehen wir uns insbesondere auch als Partner für Holzbauunternehmen und denken in Losgröße 1, mit Fokus auf architektonische Sonderlösungen. Wir sind bereits Marktführer bei Holzfenstern in Österreich, was bei einem Marktanteil von nur noch unter 5 % von Holzfenstern am Gesamtmarkt aber leider keine Kunst ist – Holzfenster wurden in Österreich zu einem absoluten Nischenprodukt, wir verzeichnen den niedrigsten Anteil in ganz Europa“, erläutert Polzhofer seine Überlegungen. Kapo will mit dem Bauvorhaben gemeinsam mit Timber Finance nach eigenen Angaben als erstes österreichisches Holzbauwerk ein CO2-Zertifikat emittieren.
Verzicht auf Biozide
Kapo fertigt Fenster, Türen und Fassaden und bietet zudem Wintergärten an. Durch die umfassende Modernisierung wird das Portfolio auf stolze 28 Fenstersysteme erweitert. Eine Besonderheit dabei: Das Unternehmen verzichtet, egal ob Holz- oder Holz-Alu-Fenster, beim Holzschutz auf Biozide, setzt stattdessen auf Hdyrophobierung und schafft damit die Voraussetzungen für die Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus ist Kapo laut eigenen Angaben Europas erster EMAS-zertifizierter Fensterhersteller und nimmt im Bereich ESG derzeit an einem Forschungsprojekt teil, um aus alten Holzfensterrahmen Pflanzenkohle zu gewinnen und so das gebundene CO2 auch end-of-life gebunden zu halten.