Holzbasierte Biopaste gewinnt Award

Ein Artikel von Birgit Gruber | 25.03.2021 - 09:12

Leichtbau ist eine der Antworten auf die drängende Klimafrage. Diese Lösungen sparen nicht nur Material, sondern auch CO2 ein. Die Leichtbau BW zeichnete deshalb mit dem ThinKing Award, der am 4. Februar in Stuttgart digital verliehen wurde, baden-württembergische Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus, die sich diesem Thema widmen. 

Auf dem richtigen Holzweg

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Prof. Marie-Pierre Laborie von der Universität Freiburg nahm die Auszeichnung von Leichtbau BW entgegen. © Lichtgut

Der erste Platz ging an die Professur für Forstliche Biomaterialien an der Universität Freiburg und ihre Leichtbaulösung „Woodmimetics3D“. Bislang schien es utopisch, technische Bauteile aus holzbasierten Biopolymeren zu drucken. Forschern der Universität Freiburg und des Freiburger Materialforschungszentrums ist es nun gelungen, nach den Prinzipien des Green Engineering eine holzbasierte Biopaste zu entwickeln, die nachhaltiger kaum sein könnte. Denn es handelt sich dabei um einen CO2-neutralen Werkstoff aus Lignin und Zellulose. „Besonders in der aktuellen Zeit, in der es notwendig ist, Produkte statt auf Erdölbasis aus biobasierten nachhaltigen Stoffen herzustellen, bietet Woodmimetics3D eine nachhaltige Alternative für die Wirtschaft“, beschreibt die Professorin Marie-Pierre Laborie die Leichtbaulösung, als sie die Siegertrophäe feierlich entgegennimmt. Das Material ist nicht nur biobasiert, sondern auch zu 100 % abbaubar, betonen die Forscher.

Design- und Formflexibilität

Im Leichtbau hat Woodmimetics3D deshalb ein hohes Potenzial für semistrukturelle und strukturelle Anwendungen. Sein großer Vorteil ist die geringe spezifische Dichte von 0,7 kg/m3. Der Werkstoff ist somit leichter als viele Metalle oder erdölbasierte Polymere. Das Material ist flexibel in Design und Form und deshalb für den 3D-Druck bestens geeignet. Denkbar sind zum Beispiel Verbindungsteile in Leichtbau-Konstruktionen oder Formteile zum Einsatz in der Konsumgüter-, Automobil- und Luftfahrtbranche. Aufgrund der mechanischen Eigenschaften sind auch Anwendungen als Schutzausrüstung, wie beispielsweise individualisierte Helme denkbar.

Quelle: Universität Freiburg