Studie beleuchtet Potenziale des Holzbaus

Ein Artikel von Birgit Gruber | 20.07.2020 - 15:08
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Um dem Holzbau in Deutschland weiteren Aufschwung zu geben, benötige es laut der Erstautorin der Studie, Alexandra Purkus vom Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg, noch bessere Rahmenbedingungen. Damit legt sie die Verantwortung in die öffentliche Hand, die in diesem Sinne eine Vorbildfunktion übernehmen sollte. Wie die Studie hervorhebt, bekommen die Klimawirkungen von Bauprojekten bei den Auftraggebern auf Bundes- und Landesebene einen zunehmend großen Stellenwert. „Unverzichtbar für die Koordinierung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und den Transfer von Wissen in die Praxis sind breit angelegte Initiativen wie der Dialogprozess zur Charta für Holz 2.0, bei dem Experten aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft in verschiedenen Arbeitsgruppen zusammenarbeiten“, so Purkus. Die Wissenschaftlerin begrüße auch die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) initiierte deutschlandweite Seminarreihe „Holzbau im öffentlichen Raum“, die es Entscheidern und Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft möglich macht, sich zu Fragen des Holzbaus und zu Praxislösungen auszutauschen.

Mobilisierung und Harmonisierung rechtlicher Vorgaben

Um den Holzbau weiter voranzutreiben braucht es laut Report 78 außerdem eine Harmonisierung der rechtlichen Vorgaben und eine gute Ausbildung von Fachkräften, die bei den Zimmerern deutschlandweite regionale Unterschiede aufweist. Im Süden gibt es einen Bewerberüberhang, im Norden ist es umgekehrt. Um zukunftsfähig zu bleiben, müsse die Branche kontinuierlich in die Mobilisierung junger Menschen investieren.

Der jetzt erschienene Thünen Report 78 zur „Entwicklung der Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz in Deutschland“ gibt einen aktuellen Überblick über die gesamte deutsche Holzbaubranche. Befragt wurden dazu 21 Experten aus allen Bereichen des Holzbaus – von Architekten über Clustermanager und Hochschul-Professoren, bis hin zu Länderreferenten für nachhaltiges Bauen sowie Wirtschafts- und Umweltschutzvertreter. Der gesamte Report ist online abrufbar.

Quelle: Thünen-Institut