Holzindustrien Mittel- und Osteuropas ziehen an einem Strang

Ein Artikel von Raphael Zeman | 28.05.2025 - 13:56
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Am 23. Mai unterzeichneten die Verbände die gemeinsame Prager Erklärung. © Fachverband der Holzindustrie Österreichs

„Als Verbände der Holzwirtschaft in Mittel- und Osteuropa bündeln wir unsere Kräfte, weil wir überzeugt sind, dass eine starke, wettbewerbsfähige und nachhaltige Holzindustrie entscheidend für Klimaschutz, Innovation und Arbeitsplätze in Europa ist. Unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten seit Generationen mit nachhaltig bewirtschafteten Wäldern; viele von ihnen sind familiengeführt und tief in ihren Regionen verwurzelt“, so Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs.

Die Verbände betonen in der gemeinsamen Prager Erklärung die wirtschaftliche Bedeutung und den Klimaschutzeffekt der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und der Holzverwendung. Nur durch aktive Forstwirtschaft, eine stabile Rohstoffversorgung und innovative Holzverarbeitung könne der Beitrag der Branche zu Klimaschutz und Wertschöpfung gesichert und ausgebaut werden. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) schließt sich den Forderungen ebenfalls an: „Als Dachverband der Forstwirtschaft in Deutschland teilen wir die Positionen der Verbände aus Mittel- und Mittelosteuropa ausdrücklich. Gemeinsam vertreten wir eine bewährte Tradition der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und hochwertigen Holzverarbeitung. Dabei arbeiten wir auf forstwissenschaftlicher Basis zum Wohle unserer Wälder und ihrer Bewirtschafter“, betont Georg Schirmbeck, Präsident des DFWR.

In der Prager Erklärung fordert man eine grundlegende Überarbeitung oder vollständige Aufhebung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR): „Statt gezielt gegen Entwaldung vorzugehen, wird die nachhaltige europäische Forst- und Holzwirtschaft mit überbordender Bürokratie belastet. […] Wir bekräftigen unsere Bereitschaft, uns aktiv in die europäische Gesetzgebung einzubringen, um den forstbasierten Sektor zu stärken. Die Holzindustrieverbände Mittel- und Osteuropas sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, und wollen aktiv an der Ausgestaltung eines besseren regulatorischen Rahmens für die Holzwertschöpfungskette mitwirken.“

Weitere Forderungen beinhalten einen erneuerten Green Deal mit Holz und der zirkulären Bioökonomie im Mittelpunkt, Naturschutz durch nachhaltige Nutzung, die Klimaziele mit einer nachhaltigen Waldnutzung in Einklang zu bringen und bessere rechtliche Rahmenbedingungen, die Holz im Bauwesen gleichberechtigt behandeln und Innovationen fördern.

Quelle: Fachverband der Holzindustrie Österreichs