Über diese Frage , wie sich künftig die Ausbildungsunterlagen für Berufe im Holzbau verändern müssen, machten sich Stefan Leitner, holzbau austria-Experte für Aus- und Weiterbildung im Holzbau, und Dr. Alexander Petutschnigg, Studiengangsleiter für Holztechnologie und Holzbau an der FH Kuchl, gemeinsam intensiv Gedanken. Diese teilten sie in Alpbach mit der an diesem Thema sehr interessierten Zuhörerschaft.
Derzeit würden wir in Österreich eine außergewöhnliche Situation vorfinden: Noch nie gab es so viele Lehrlinge im Holzbau, wie im Jahr 2023. Heute sind es rund 200 Lehrlinge mehr, als noch vor zehn Jahren. Warum junge Menschen den Beruf des Zimmerers ergreifen wollen, erfragten die beiden Bildungsexperten. „Arbeit mit Holz macht Freude“, war die meistgenannte Antwort, gefolgt von „handwerkliche Arbeit“, „Arbeit in freier Natur“ und „Arbeit mit hoher Gestaltungskraft“. Um die Lehrlinge fit für ihre künftigen Aufgaben in dem von ihnen gewählten Beruf zu machen, brauche es aber dringend eine Anpassung der Ausbildungsunterlagen. Unter dem Titel „eLABoration WOOD“ startete die Umsetzung dazu im März des vergangenen Jahres. Im partizipativen Prozess werden branchen- und ausbildungsstufenübergreifend Lehr- und Lernmaterialien entwickelt. In diesem Bildungslabor, das von der Bundesinnung Holzbau, dem Fachverband der Holzindustrie und proHolz ins Leben gerufen wurde, arbeiten Unternehmen, Lehrende und Verbände von Anfang an zusammen. Finanziert wird es aus dem Österreichischen Waldfonds. „Wir nehmen mittels Stakeholderanalyse von Anfang an alle Beteiligten mit ins Boot“, versicherte Leitner. Und Petutschnigg ist überzeugt: „Die Branche braucht das, um den immer höher werdenden Anforderungen gerecht zu werden.“ Bekräftigende Bejahung folgt dieser Aussage aus dem Publikum. Als wertvollen Nebeneffekt erwarte man sich, Fachkräfte länger innerhalb der Branche halten zu können.