COVID-19: Stimmen aus der Branche

Ein Artikel von Raphael Zeman | 23.03.2020 - 12:15
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Peter Aicher, Vorsitzender Holzbau Deutschland © Holzbau Deutschland

Peter Aicher ist Vorsitzender von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes. Er betont in seiner Stellungnahme zur aktuellen Situation die „gesamtgesellschaftliche und –wirtschaftliche Herausforderung“, die COVID-19 darstellt und unterstreicht die über allem stehende Notwendigkeit, die Ausbreitung des Virus zu verzögern. Die Auswirkungen auf die Bauwirtschaft seien laut Aicher zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht seriös einschätzbar. Er begrüße jedenfalls das Maßnahmenpaket der Deutschen Bundesregierung, um den Fortbestand und die Liquidität der Unternehmen sowie die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern.

Heimische Unternehmen stoppen geplante Investitionen nicht

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Gerhard Kast, Geschäftsführer Holzbau Kast und burgenländischer Landesinnungsmeister Holzbau © Michael Reitberger

Gerhard Kast, Geschäftsführer von Holzbau Kast in Gols und burgenländischer Landesinnungsmeister Holzbau, sieht das Hauptproblem in unklaren Vorgaben, ob nun gearbeitet werden dürfe, oder nicht. Auch die An- und Abreise von ausländischen Arbeitskräften gestalte sich schwierig. Die Frage, ob im Unternehmen geplante Investitionen respektive Übernahmen gestoppt würden, verneint er. Das Unternehmen habe die Auftragsabwicklung zurzeit auf notwendige und durchführbare Arbeiten beschränkt.

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Stefan Rubner, Vizepräsident Rubner Gruppe © Rubner Gruppe

Stefan Rubner, Vizepräsident der Rubner Gruppe mit Holzbauwerken in Italien, Österreich, Frankreich und Deutschland, sagt, das Unternehmen fahre derzeit auf Sicht. Da in Italien fast alle Baustellen blockiert seien, müssen die Produktionen projektorientierter Unternehmen geschlossen werden. Eine Entwicklung, die auch in Österreich, Deutschland und Frankreich noch eintreten werde, fürchtet Rubner. In den Betrieben der Holzindustrie werde jedoch, unter Berücksichtigung aller Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter, zurzeit noch normal gearbeitet. Rubner gibt einerseits die geschlossenen Baustellen und unterbrochenen Lieferketten und andererseits die Verunsicherung der Kunden als derzeit größtes Problem an – denn die führe dazu, dass Kunden Aufträge verschieben oder gar stornieren würden. Geplante Investitionen oder Übernahmen habe Rubner dennoch vorerst nicht gestoppt.