Am 29. Februar wurde in St. Pölten der Niederösterreichische Wohnbaupreis vergeben. Aus der Kategorie „Holzwohnbau“ ging dabei das Projekt „Holzgraf“ in Ober-Grafendorf siegreich hervor. Es wurde von MAGK Architekten geplant und in einer Arbeitsgemeinschaft aus Rubner Holzbau und der Strabag umgesetzt. Die vier Holzhybridbaukörper, welche im Auftrag der gemeinnützigen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Alpenland errichtet wurden, beinhalten insgesamt 80 Wohneinheiten. Dazwischen gibt es grüne Höfe und bepflanzte Eingangsbereiche, die als Sickerkörper dienen und im Zusammenspiel mit den Gründächern die Retention des Regenwassers für das Quartier regulieren sollen. Insgesamt wurden 1582 m3 Holz verbaut.
Hoher Vorfertigungsgrad
Vier Baukörper in Hybridbauweise wurden in der Siedlungsstraße in Ober-Grafendorf errichtet. © MAGK Architekten
,,Ein tatsächlich nachhaltiges Gebäude muss in all seinen Lebenszyklen, nämlich Errichtung, Betrieb und Rückbau, betrachtet werden“, sagt Martin Aichholzer, Geschäftsführer der planenden MAGK Architekten. Genau nach diesen Prinzipien wurde die Wohnanlage „Holzgraf“ entwickelt und erfolgreich umgesetzt, was bereits mit der Auszeichnung Klimaaktiv Silber honoriert wurde. Bei der Errichtung setzte das Projektteam auf einen hohen Vorfertigungsgrad, um Bauzeit und Belastung für die Anrainer zu minimieren. Der hohe Vorfertigungsgrad reduzierte die Lärm- und Staubbelastung auf ein Minimum, da sämtliche Außenwandelemente, Wohnungstrennwände und Innenwände montagefertig zur Baustelle geliefert wurden.
Durchdachtes Mobilitätskonzept
Der Betrieb der Wohnanlage wird durch ein durchdachtes Mobilitätskonzept und eine nachhaltige Freiraumgestaltung unterstützt. Attraktive Aufenthaltszonen, begrünte Frei- und Spielflächen sowie eine bewusste Trennung von Verkehrs- und Aufenthaltsbereichen tragen zu einem angenehmen Wohnumfeld bei. Zudem wird mit einem innovativem Regenwassermanagement ein positiver Beitrag zum Mikroklima geleistet. Auch der Rückbau wurde von Anfang an bedacht. Durch die Verwendung einer elementierten Holzbauweise und reversibler Fügepunkte ist eine einfache und sortenreine Trennung der Materialien für eine spätere Wiederverwertung möglich.
Quelle: MAGK Architekten