Weitsicht für die Baukultur von morgen

Ein Artikel von Birgit Gruber | 25.03.2024 - 09:24

Baukultur von Morgen erfordert schon heute Weitsicht, es erfordert Mut zum langfristigen, ganzheitlichen Denken. In diesem Sinn hat die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus“ bereits EU-weit die Vision einer „schönen, nachhaltigen und inklusiven Baukultur“ aufgezeigt.Handeln müssen aber wir selbst in den einzelnen Regionen und am einzelnen Projekt. Wir sehen das als große Chance um Veränderung positiv zu gestalten“, sagte an diesem informativen Nachmittag Architekt Michael Strobl und schließt mit Blick auf Salzburg ab: „In der Praxis heißt das für uns, dass wir die naturgegebenen Ressourcen und Möglichkeiten bei jedem Projekt bestmöglich einzusetzen und weiterzuentwickeln haben. Unsere Erfahrungen im Holzbau bieten hierfür die besten Voraussetzungen, die Visionen einer Baukultur von morgen schon heute in die Realität umsetzen zu können.“ Seinen Worten lauschten mehr als 100 Teilnehmer der Fachveranstaltung, die in Kooperation mit der Kammer der Ziviltechniker:innen, Architekt:innen und Ingenieurkonsulent:innen für Salzburg und Oberösterreich umgesetzt wurde. Drei renommierte Vortragende aus der österreichischen Holzbauarchitektur widmeten sich in ihren Vorträgen einem großen Themenblock.

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(v. li.): Landesinnungsmeister Fritz Egger, Prof. Juri Troy, Landesrat Martin Zauner, Rudolf Rosenstatter (Obmann proHolz Salzburg), Caroline Rodlauer, Martin Zilker und Michael Strobl (Vorsitzender Architekt der Ziviltechnikerkammer Oberösterreich und Salzburg) © Franz Neumayr

Architektin Caroline Rodlauer, die auch als Ortsbildsachverständige tätig ist, lieferte dabei einen wichtigen Input: „Die Zukunft des Bauens wird sich vermehrt auf Um- und Zubau sowie Nachverdichtung bereits bestehender Bausubstanz fokussieren. Auch Leerstandsaktivierung, die Erhaltung unserer Baukultur und eine Ortskernbelebung rücken in den Mittelpunkt. Der Holzbau erscheint prädestiniert für diese zukunftsfitten Bauaufgaben und wird hier maßgeblichen Beitrag für ein attraktives Ortsbild leisten und somit zur Visitenkarte unserer Ortszentren.“

Die Veranstaltung rundete Architekt Juri Troy ab, der Einblick in die studentische Ausbildung für zukünftige Architekten lieferte und dabei den Transfer des Holzbaus im 21. Jahrhundert vom ländlichen Raum ins Urbane schärfte: „Mit der neuen Stiftungsprofessur an der TU Wien versuchen wir das Thema Holzbau besonders im urbanen Raum zu thematisieren und den Studierenden mit der gemeinsamen Arbeit an aktuellen Fragestellungen das nötige Rüstzeug mitzugeben, um zukünftig nachhaltige Entscheidungen für ganzheitliche Gebäudekonzepte treffen zu können.“

Die Salzburger Wertschöpfungskette besteht aus 1200 Betrieben mit 23.000 Personen, die ihr Einkommen aus der Forst- und Holzwirtschaft beziehen. Sie profitieren heute von der rasanten Entwicklung der Holzwerkstoffe in den vergan vergangenen 20 Jahren: „Dank der modernen Vorfertigung ist jetzt die Umsetzung von Bauvorhaben in kürzester Zeit möglich. Das ist ein echter Meilenstein und damit ist unser Handwerk für die Zukunft gerüstet“, freut sich der Salzburger Landesinnungsmeister Fritz Egger.

Quelle: proHolz Salzburg