Das Burgenland und sein neuer Meister

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 27.05.2024 - 10:31
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Der neue Landesinnungsmeister im Burgenland Josef Sachs. © WKO

Welche dringlichen Aufgaben birgt das Amt des Landesinnungsmeisters im Burgenland für Sie? In welchem Feld gibt es am meisten zu tun? 
Josef Sachs: Ich möchte mein Augenmerk verstärkt auf die Lehrlingsausbildung setzen. Ein Thema, das für mich eines der wichtigsten der Branche ist. Wir brauchen entsprechend qualifizierte Facharbeiter, welche für die künftigen Anforderungen im Holzbau gerüstet sind. Hier muss bereits in den Betrieben aber natürlich auch in der Berufsschule eine entsprechend intensive Ausbildung stattfinden. Daran arbeiten wir bereits und sind auf einem guten Weg.

Wo liegt Ihre Motivation als Landesinnungsmeister?
Ganz klar darin, den eingeschlagenen Weg meiner Vorgänger und deren Bemühungen, den Holzbau im Burgenland zu forcieren, intensiv weiterzuverfolgen. Holz kann so viel mehr, als wofür es in der Vergangenheit  eingesetzt wurde.

Gibt es eine burgenländische Holzbautradition und wie kann man diese aufleben lassen? Was kann der Zimmerer dazu beitragen?
Traditionell wurden im Burgenland vor allem Scheunen aus Holz gebaut. Im Laufe der Zeit wurden nachfolgend wirtschaftlich genutzte Gebäude, wie Lager- oder Produktionshallen, vermehrt in Stahl oder Beton errichtet. Vor allem in diesem Segment können wir mit dem modernen Holzbau ansetzen und vermehrt Einfluss nehmen, diese Entwicklung wieder umzukehren.

Es gibt große Holzbaupioniere im Land. Welche sind das und was hat deren Einsatz dem Holzbau gebracht? 
Für mich ist jeder noch so kleine Holzbauunternehmer ein Pionier.  Jeder, der den Holzbau lebt und Neues wagt, stärkt die Branche. Natürlich brauchen wir für die breite Öffentlichkeit große Vorzeigeprojekte, wie das HoHo, woran burgenländische Betriebe maßgeblich beteiligt waren. Darauf können wir alle stolz sein.

Im Bereich burgenländischer Kommunalbau in Holz gibt es Aufholbedarf.
Ich bin mir sicher, dass der nachwachsende Rohstoff Holz künftig auch in diesem Bereich vermehrt Anwendung findet. Das Thema Nachhaltigkeit ist allgegenwärtig – und der Baustoff Holz unsere Antwort.

Wie stellt sich die Architekturszene im Burgenland dar? Welchen Stellenwert hat der Holzbau?
Wenn man die vergangenen 20 Jahre betrachtet, hat der Holzbau im Burgenland stark an Bedeutung gewonnen. Trotzdem wünsche ich mir, dass der Holzbau noch mehr zur Anwendung kommt und dieser auch nach außen als solcher zu erkennen ist. Ich werde mich jedenfalls dafür einsetzen.

Burgenland

Landesinnungsmeister: Josef Sachs
Mitgliedsbetriebe: 114
Unselbstständig Beschäftigte: 630
Lehrlinge: 61

Stand 05/24