Neues Bachelorstudium „Digital Construction“

Ein Artikel von Raphael Zeman | 20.05.2020 - 12:45
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Dass die Fähigkeit im Team zu arbeiten immer wichtiger wird, ist man nicht nur bei der HSLU sondern auch den Industriepartnern überzeugt. © Gruner Roschi

In einer Online-Pressekonferenz verkündete Urs Riede, Vizedirektor der HSLU – Technik & Architektur, gemeinsam mit den Co-Studienleitern Markus Weber, Mitinitiator und Präsident von Bauen digital Schweiz, und Mark Baldwin, Geschäftsführer bei Digital Insights, die Eröffnung des neuen Studiengangs im Herbst dieses Jahres. Vorerst werde man mit 25 bis 30 Studierenden starten, man erwarte sich aber eine klare Zunahme in den nächsten Jahren. Eine Besonderheit: „Digital Construction“ bietet zwei mögliche Abschlüsse. Der Bachelor of Arts (BA) wird in der Studienrichtung Architektur abgeschlossen, der Bachelor of Science (BSc) wiederum in der Studienrichtung Gebäudetechnik und Bauningenieurwesen.

Vom Generalisten zum Multispezialisten

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Die Studierenden erlernen das Erstellen eines „Digital Twin", also eines digitalen Zwillings des Gebäudes, das in weiterer Folge realisiert werden soll. © afca

Auch Akteure aus der Industrie nahmen an der virtuellen Konferenz teil. So erklärte beispielsweise Andreas Jöhri, BIM-Experte bei IttenBrechbühl, verweist zudem auf die Entwicklung des Architekten vom Generalisten hin zum Multispezialisten: „Der Architekt wird vom Gestalter und Konstrukteur zusätzlich immer mehr zum Spezialisten für Kommunikation, Koordination und Planungsprozesse. Interdisziplinäres Denken ist maßgeblich.“ Er weiß wovon er spricht, hatte IttenBrechbühl unter anderem die Planungsleitung, Ausführungsplanung sowie das gesamte Baumanagement beim Megaprojekt des Swatch-Gebäudes über. Genau hier setzt das neue Studium an: Absolventen sollen „die Schnittstellen zwischen den klassischen Gestaltungs- und Ingenieurberufen des Bauwesens besetzen“, fachliche, prozessuale und digitale Kompetenzen zusammenführen und nachhaltige Lösungen entwickeln. Riede betont, dass es sich hier eher um ein Kompetenzprofil handle, da sich die Berufsbilder gerade erst entwickeln.

Der Architekt wird vom Gestalter und Konstrukteur zusätzlich immer mehr zum Spezialisten für Kommunikation, Koordination und Planungsprozesse.


Andreas Jöhri, BIM-Experte bei IttenBrechbühl

Potenzielle Arbeitsplätze für Absolventen verortet die HSLU in Architektur-, Baunigenieur- oder Gebäudetechnik-Unternehmen, aber auch im Bereich Immobilienentwicklung und –management sowie der Bauindustrie. Ein berufsbegleitendes Studium wird möglich sein, jedoch kein reines Online-Studium, denn „der Studiengang ist praxisorientiert und Lernen hat auch immer mit sozialem Austausch zu tun“, erklärt Riede abschließend.

Quelle: Hochschule Luzern