Leichte Sandwichelemente für Wand und Decke

Ein Artikel von Birgit Gruber | 14.03.2022 - 10:34
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© IHD Dresden

Im Rahmen eines Forschungsprojektes am IHD Dresden wird an der Substitution von Vollholzbauteilen durch leichte lignocellulosebasierte Elemente gearbeitet. Sie sollen sich als Wand- und Deckenkomponenten vor allem dort nutzen lassen, wo diese – wie zum Beispiel beim Transport oder im Do-it-yourself Bereich – bewegt werden müssen. Gerade hinsichtlich der Anpassbarkeit von Räumen an verschiedene Nutzungsszenarien rücken auch die Aspekte der geringen Masse und Bauteildicke in den Vordergrund. Bisher werden temporäre Bauten und Nebengebäude oft in massiver Blockbohlen- sowie mehrschaliger Holzprofil- oder Holzständerbauweise ausgeführt und sind nicht veränderbar. Wände und Decken sind meist fest miteinander verbunden, so dass in weiterer Folge keine Erweiterung oder Veränderung der Raumnutzung möglich ist.

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung von flächigen und einfach gekrümmten Bauteilen für den Außenbereich, die sich neben guten wärmetechnischen Eigenschaften sowie Formstabilität und Dauerhaltbarkeit vor allem durch hohe Witterungsbeständigkeit und einfache Handhabung (unkomplizierte Auf-, Um- und Abbaubarkeit) auszeichnen und vorzugsweise aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Eine Nutzung im Innenbereich wird dabei nicht ausgeschlossen.

Projekt „Motorholz“

Wird das Beschattungssystem der Zukunft ohne Motor funktionieren? Gesteuert nur durch die Änderung der Luftfeuchtigkeit in den Holzlamellen? Oder gibt es je nach Jahreszeit eine sich ändernde Dachform? Ein weiteres aktuelles Forschungsvorhaben am Institut für Holzforschung Dresden befasst sich mit diesen Fragen. Quellen und Schwinden von Holz wird dabei als erwünschte Eigenschaft angesehen. Als hygroskopischer Werkstoff steht Holz nämlich in Wechselwirkung mit dem Wasserdampf aus der umgebenden Luft und verändert sich dadurch. Analog zu Bimetallen als Indikatoren für eine Temperaturveränderung lässt sich daraus ein Bilayer für Feuchteänderung herstellen. Dazu wird das Holz in verschiedene Schnittrichtungen aufgetrennt und anschließend miteinander verklebt. Das daraus entstandene Element vereint sowohl Sensor- als auch Motorfunktion. Die Sensorfunktion besteht in der Korrelation zwischen Luft- und Holzfeuchte und die Motorfunktion in der Aktuation (Biegung) des Bilayers.

Quelle: IHD Dresden