Kuchl zeigt innovative Holzbautechnologie

Ein Artikel von Birgit Gruber | 04.09.2025 - 08:57

Das System trägt den Namen FLEXGrid. Es basiert auf einem verblüffend einfachen Prinzip: Aus ebenen Holzgitterelementen entsteht durch Aufspannen eine räumliche, geschwungene Form. „Die Struktur wird zunächst flach und spannungsfrei zusammengebaut. Erst beim Aufziehen biegen sich die Stäbe zur gewünschten Geometrie“, erklärt Dr. Stefan Pillwein, Mitgründer des Unternehmens Beyond Bending.

Mathematischer Trick macht Holz biegbar

Die Berechnungen dazu basieren auf sogenannten Geodäten – den kürzesten Linien auf gekrümmten Flächen. Pillwein entwickelte das Verfahren in seiner Dissertation gemeinsam mit Tragwerksplaner Lukas Zeilbauer. Das junge Unternehmen setzt auf regionales Holz und eine zerlegbare Bauweise. Speziell entwickelte vorgespannte Verbindungen sorgen dafür, dass die Konstruktionen stabil und langlebig bleiben. Dank des modularen Konzepts lassen sich auch deutlich größere Bauwerke realisieren – von Pavillons bis zu gewagten Dachkonstruktionen. „Ab jetzt können wir Aufträge unterschiedlichster Art übernehmen. Wir sind gespannt, welche neuartigen Architekturideen mit unserer Technik möglich werden“, sagt Mitgründer Zeilbauer.

Nachhaltigkeit im Fokus

Mit der Errichtung des Pavillons zeigt die FH Salzburg, warum sie international als Zentrum für nachhaltigen Holzbau und Materialinnovation gilt. Das Projekt macht somit neuartige Formen im Holzbau greifbar. „Für uns war es ideal, unsere Technik in Kuchl zu präsentieren. Hier treffen wir auf eine Holzbau-Community, die Innovation fördert und gleichzeitig Wert auf regionale Materialien legt“, erklärt Zeilbauer. Das Spin-off setzt konsequent Werte, die sich auch im Forschungs- und Lehrprofil der FH Salzburg am Campus Kuchl widerspiegeln. Damit passt das Projekt perfekt in den Schwerpunkt der Hochschule: ressourcenschonendes Bauen mit Holz als Zukunftsmaterial. Die Technologie wurde mit Unterstützung des Patent- und Lizenzmanagement-Teams des TU Wien-Technologietransfers patentiert.

Quelle: TU Wien