Deutsches Umweltministerium baut in Holz

Ein Artikel von Raphael Zeman | 25.09.2020 - 09:22
DTUmweltministerium_1_CFMoller.jpg

© C.F. Møller Architects

Das internationale Architekturbüro C.F. Møller ist bekannt dafür, großen Wert auf die Nachhaltigkeit seiner Bauten zu  legen. So auch bei dem derzeit entstehenden Wohnbauprojekt Gråalen. Nun gewann man den Wettbewerb für den Erweiterungsbau des BMU mit einer Fläche von 50.000 m2.

Nach dem Vorbild der Natur

DTUmweltministerium_4_CFMoller.jpg

© C.F. Møller Architects

Die Architekten bezeichnen den Entwurf als „grünes Flaggschiff“. Dabei handelt es sich um eine innovative, umweltfreundliche Neuinterpretation des Bestandsbaus. Dementsprechend will man den Neubau mit einer Konstruktion aus Holz und Naturstein errichten, Solarzellen in die Fassade integrieren und den Bereichen Tageslicht und öffentliche Grünflächen große Beachtung schenken. „Wir wollten in diesem Projekt eine Balance und Synergie zwischen Tradition und Innovation erreichen. Unser Projekt geht direkt von der Berliner Stadt- und Baukultur aus, die einerseits respektvoll aufgenommen, andererseits durch eine innovative Gestaltung von nachhaltiger Architektur der Zukunft ergänzt wird“, unterstreicht Julian Weyer, Partner und Architekt bei C.F. Møller, die Herangehensweise. „Inspiriert von der Logik und der Klarheit der Natur haben wir ein architektonisches Konzept mit einer soliden Basis und einem klaren Bezug zur städtischen Umgebung entwickelt. Außerdem haben wir eine lebendige und dynamische Gebäudestruktur gestaltet, die sich – wie ein Baum – zum Licht hin öffnet und auf diese Weise nach außen orientiert, einladend wirkt und dabei attraktive und flexible Rahmen für den künftigen Arbeitsplatz bietet“, erklärt Michael Kruse, ebenfalls Partner und Architekt bei C.F. Møller und Co-Projektleiter Weyers.

Baumartige Gebäudestruktur

DTUmweltministerium_2_CFMoller.jpg

© C.F. Møller Architects

Das Konzept beinhaltet eine verzweige Gebäudeform mit begrünten Höfen und Atrien mit Glasdächern und offenen Treppen. Obenauf soll ein großzügiger gemeinschaftlicher Dachgarten den Neubau krönen. Die Büroräumlichkeiten sind funktional gehalten und auf den optimalen Tageslichteinfall, eine natürliche Belüftung sowie die bestmöglichen Ausblicke ausgerichtet. Im Erdgeschoss will man zudem ein Tagungszentrum sowie eine Bibliothek verorten. Diese sollen so gestaltet sein, dass man die Räumlichkeiten an etwaige zukünftig benötigte Nutzungen anpassen kann. Um den CO2-Fußabdruck des Gebäudes zu reduzieren setzt man neben dem Baustoff Holz auf eine facettenreiche Lowtech- und Nachhaltigkeitsstrategie und strebt damit gleichzeitig einen erhöhten Komfort für die Nutzer an.

„Wir sind davon überzeugt, dass das Projekt dazu beitragen kann, die Entwicklung von innovativer, nachhaltiger und sozial verantwortlicher Architektur zu fördern, an die wir fest glauben und zu der wir gerne einen Beitrag leisten möchten“, so Kruse.

Quelle: C.F. Møller Architects