Bechter erhält Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit

Ein Artikel von Birgit Gruber | 09.12.2021 - 10:12
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Architekt Georg Bechter hat den alten Kuhstall, den sein Vater errichtet hatte, saniert und als Büro und Leuchtenmanufaktur adaptiert.  © Kurt Hoerbst

Vier herausragende Projekte wurden von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) für ihre außergewöhnlichen Leistungen im Bereich des nachhaltigen Bauens und Sanierens mit dem Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit 2021 ausgezeichnet. Neben dem Paracelsus Bad & Kurhaus in Salzburg und dem Smart-Block Geblergasse in Wien wurden gleich zwei Projekte aus Vorarlberg ausgezeichnet. Eines davon plante Architekt und Lichtkünstler Georg Bechter. Aus dem Stall seines Vaters wurde im Sommer des Vorjahres ein moderner 850 m2 großer Werk- und Büroraum. Gebaut wurde mit den Naturstoffen Stroh, Holz und Lehm. Eine Solar- und Photovoltaikanlage wurde installiert und geheizt wird ungewöhnlich, aber ebenso naturnah: mit einer Eisspeicheranlage (holzbau austria berichtete).

Gütesiegel für Klimaschutz

Unter den insgesamt 72 Einreichungen für den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit beschäftigte sich in diesem Jahr rund ein Drittel mit Sanieren, Umbauen und Weiterbauen. Diese Projekte verdeutlichen die heimische Bandbreite klimafreundlicher Architektur. „Alle Staatspreisprojekte vereinen sowohl kulturelle und gestalterische Qualität als auch soziale, ökologische und technische Nachhaltigkeit in vorbildhafter Weise. Außerdem gibt es bei diesen Leuchtturmprojekten eine eindeutige Tendenz in Richtung Sanieren, Umbauen und Weiterbauen im Bestand. Das stimmt mich sehr positiv, denn es zeigt, dass wir immer häufiger in architektonischen Maßstäben denken, die keine weitere Flächenversiegelung verursachen“, freut sich Katharina Bayer. Sie ist die Vorsitzende der Staatspreisjury, die aus drei Architekturschaffenden und drei Experten für Nachhaltigkeit besteht. Die Basis für die qualitative Bewertung der eingereichten Projekte bildet neben der architektonischen Analyse der klimaaktiv Standard für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Zu den wichtigsten Kriterien dieses im Bereich Klimaschutz wohl anspruchsvollsten Gütesiegels Europas zählen Standort und Infrastruktur, Energie und Versorgung, Baustoffe und Konstruktion sowie Komfort und Raumluftqualität.

Quelle: Klimaschutzministerium