Das Bürohochhaus im Pariser Athlethendorf soll das neue Viertel bereichern. © Cyrille Weiner
Das Projekt in L‘Île-Saint-Denis, das am 29. Februar vom französischen Präsidenten offiziell eröffnet wurde, fügt sich in die Nachhaltigkeitsziele der Stadt Paris und von Solideo (Société de Livraison des Ouvrages Olympiques - The Olympic Delivery Authority) ein. Das Ziel ist, bis zum Jahr 2050 keine Netto-Kohlenstoffemissionen zu verursachen. Ein effektiver Nachhaltigkeitsplan soll dazu beitragen, das im Klimaplan festgelegte Ziel zu erreichen. Diese gemeinsame Verpflichtung beinhaltet unter anderem die Verwendung umweltfreundlicher Materialien wie Holz. Mit dem Bau des Athletendorfs aus nachhaltigen Materialien und der anschließenden Umnutzung in ein Wohnquartier kommt die Stadt Paris diesem Ziel einen großen Schritt näher. Sieben Architekturbüros haben auf fünf Parzellen an insgesamt neunzehn Gebäuden gearbeitet. Sie bilden eine zusammenhängende Einheit und bestehen zu 45 % aus Holz. Die gemeinsame Konstruktionssprache aller Gebäude ist dabei eine Pfosten-Riegel-Struktur, die es später ermöglicht, nicht tragende Elemente leicht auszutauschen, um das Athletendorf nach den Spielen in ein familienfreundliches Wohnviertel zu verwandeln.
Ein Traum für alle Basketballer
Der 36 m hohe Bürokomplex mit Basketballhalle am Dach links. © Cyrille Weiner
Der Beitrag des Pariser Architekturbüros DREAM, das von Dimitri Roussel 2018 gegründet wurde, ist ein 13.477 m²-Bürokomplex in Holzhybridbauweise mit 1000 m² großer Sportanlage auf dem Dach. Die Halle ist hauptsächlich dem Basketball gewidmet, einer Sportart, die Roussel von 2000 bis 2008 professionell ausübte. Sie spiegelt laut Planer die Anpassung der Architektur an aktuelle gesellschaftliche Fragen wider, nämlich durch Sport zum Wohlbefinden einer Gesellschaft in einer Stadt von morgen beizutragen. Das Projekt wurde von Nexity, Eiffage Immobilier und CDC Habitat gefördert, und mithilfe der Unternehmen Groupama Immobilier, Eiffage Construction und Dalkia Smart Building umgesetzt. Im Erdgeschoß des 36 m hohen Hauses belebt und erweitert ein Food Court den öffentlichen Raum. Die Sporthalle auf dem Dach kann von allen Bewohnern des Athletendorfes genutzt werden. Im Herzen des Geländes befindet sich eine bepflanzte Freifläche.
Sichtbares Holzfachwerk
Vom Dachgeschoß hat man einen wunderbaren Blick auf die Metropole Paris. © Cyrille Weiner
Mit seiner Holzkonstruktion erreicht das Projekt eine hohe Kohlenstoffspeicherleistung (700 kgCO2/m² gegenüber 1500 kgCO2/m² im Durchschnitt). Das oberste Stockwerk mit 8 m Höhe und sichtbarem Holzfachwerk wird abends beleuchtet und macht so den Sport zu jeder Tageszeit sichtbar. Eine Photovoltaikanlage sorgt dabei für die nötige Stromversorgung. Materialität, Farbe und Textur der Fassade sind an die historische Industriearchitektur des Ortes angehlehnt.
Quelle: DREAM
