Das Siegerprojekt fügt sich sehr gut in die Gesamtanlage auf dem Irchel ein. © Filippo Bolognese Images
Im Jahr 1978 nahm die Universität Zürich am Standort Irchel die erste Bauetappe (UZI 1) in Betrieb. Heute beheimatet sie am dortigen Campus naturwissenschaftliche, human- und veterinärmedizinische Fächer mit ihren spezialisierten Infrastrukturen für die experimentelle Forschung und Lehre. Nach 45 Jahren Betrieb weist der Campus großen Erneuerungsbedarf auf. Für den Neubau des sogenannten „PORTAL UZH“ wurde ein Projektwettbewerb im selektiven Verfahren durchgeführt, aus dem das Projekt der Arbeitsgemeinschaft EM2N Architekten und Jaeger Baumanagement aus Zürich Ende November 2023 als Sieger hervorging. Insgesamt nahmen 14 Teams am Wettbewerb teil.
Gelungene Integration
Die Hybridkonstruktion überzeugt durch pragmatische Angemessenheit je nach statischer, räumlicher und technischer Situation. Auch auf Nachhaltigkeit und Materialökonomie wird sehr viel Wert gelegt. © Filippo Bolognese Images
Der Wettbewerb wurde von der Baudirektion des Kantons Zürich im Auftrag der Universität Zürich und der Bildungsdirektion des Kantons Zürich ausgeschrieben. Das Siegerprojekt fügt sich sehr gut in die Gesamtanlage auf dem Irchel ein – laut Jury führt es die „DNA des Campus Irchel“ weiter. „Das Projekt zeichnet sich durch seine herausragenden inneren Qualitäten und die gelungene Integration in den bestehenden Irchel-Campus aus. Das Team hat die Anliegen der Universität Zürich nicht nur verstanden, sondern sie integral noch einen Schritt besser aufgenommen“, sagt François Chapuis, Direktor Immobilien und Betrieb.
Konkret handelt es sich dabei um einen sechsstöckigen Holzhybridbau und einem langen Labortrakt, der ein Geschoß niedriger ist. Der Neubau soll als zusammenhängendes Haus entstehen, um Lehre und Forschung eng miteinander zu verknüpfen. Diese Grundhaltung zieht sich überzeugend durch alle weiteren wichtigen Entwurfsentscheidungen hindurch.
Baubeginn bis 2029/2030 geplant
Die Hybridkonstruktion überzeugt durch pragmatische Angemessenheit je nach statischer, räumlicher und technischer Situation. © Filippo Bolognese Images
Ein einladender Eingangsbereich mit begrünter Dachterrasse verbindet die beiden Bereiche. Im vorderen Bau an der Magistrale befinden sich Hörsäle, Seminarräume sowie Lehr- und Arbeitsplätze für Studierende, Forschende und Mitarbeitende verschiedener Services. Der direkt anschließende Labortrakt enthält neben den Laboren auch Büro- und Begegnungszonen. Auf den Dächern wird eine Photovoltaikanlage installiert. Im Untergeschoß des Neubaus werden Technik- und Logistikanlagen für den gesamten Campus eingebaut. Sie ersetzen die veralteten Anlagen und versorgen künftig den ganzen Campus Irchel mit Wärme, Kälte, Licht, Luft und Wasser sowie mit Logistikdienstleistungen.
Das Siegerprojekt wird nun weiterentwickelt. Ziel ist es, dem Regierungsrat und dem Kantonsrat im Jahr 2025 ein bewilligungsfähiges Bauprojekt vorzulegen. Wenn diese dem Projekt zustimmen, können die Bauarbeiten voraussichtlich 2029/2030 beginnen.